Nightfever in St. Quirin Neuss Nachts in St. Quirin

Neuss · Das „Nightfever“ erfasst jetzt auch Neuss. 16 Jahre nachdem Andreas Süß – damals noch Theologiestudent – gemeinsam mit Katharina Fassler beim Weltjugendtag in Köln die Idee zu diesem liturgischen Format hatte, wird es jetzt am Vorabend zum dritten Advent einen ersten Nightfever-Abend in St. Quirin geben.

 Im Pfarrhaus am Freithof traf sich ein Team junger Katholiken, um mit Pfarrer Andreas Süß einen ersten Gebetsabend für junge Menschen vorzubereiten. Süß hatte das Format „Nightfever“  2005 beim Weltjugendtag in Köln entwickelt.

Im Pfarrhaus am Freithof traf sich ein Team junger Katholiken, um mit Pfarrer Andreas Süß einen ersten Gebetsabend für junge Menschen vorzubereiten. Süß hatte das Format „Nightfever“  2005 beim Weltjugendtag in Köln entwickelt.

Foto: Kirchengemeinde St. Quirin

Aber nicht, weil Süß, der inzwischen Oberpfarrer an der Kirche ist, das so will. Nein, der Wunsch sei aus einem Kreis jugendlicher Katholiken an ihn herangetragen worden, betont Süß: „Eine richtige Grass-Roots-Bewegung.“

Für die allerdings ist Süß in jeder Hinsicht offen. Er kam im September als verantwortlicher Pfarrer in einen Sendungsraum, der 16 Gemeinden in der Mitte und dem Süden von Neuss umfasst. Und er trat mit dem Wunsch und der Bereitschaft an, neue Formen von Spiritualität und Seelsorge ausprobieren, wenn nicht gar etablieren zu wollen. Das hat etwas in Gang gesetzt. Jüngstes Beispiel: Erstmals gab es am Dienstag einen mit den Firmlingen gestalteten Taizé-Gebetsabend in St. Quirin, zu dem Süß auch Vertreter der evangelischen Kirche und der jüdischen Gemeinde eingeladen hatte. Anlass dazu war der weltweite Aktionstag „Städte für das Leben – und gegen die Todesstrafe“ , vor 20 Jahren ins Leben gerufen von der Gemeinschaft Sant´Egidio, der sich auch Neuss angeschlossen hat.

Zu den neuen Formaten gehört auch, dass die Kirche den Menschen in ihrem Alltag begegnet – zum Beispiel auf dem Wochenmarkt. In Rosellerheide, auf dem Münsterplatz oder an St. Pius hat Süß diese Anlässe genutzt, um als Seelsorger präsent und ansprechbar zu sein. Andere Formate gab es schon einmal, waren aber in Vergessenheit geraten. Dazu zählt Süß beispielsweise die – jetzt gemeinsam mit Jugendseelsorger Norbert Fink und der Katholischen Jugendagentur vorbereiteten – Frühschichten im Advent in St. Quirin, die immer dienstags ab 7 Uhr in der Krypta angeboten werden und mit einem gemeinsamen Frühstück im Kardinal-Frings-Haus enden. In dieser Wochen waren dazu die Mädchen vom Gymnasium Marienberg eingeladen.

Und jetzt also „Nightfever“. Seit 2005 arbeitet Süß für das Anliegen, diese offenen Gebetsabende für junge Menschen rund um die Welt bekannt zu machen. 4300 solcher Abende gab es seit 2005 – und zwar in mehr als 200 Städten in 27 Ländern, darunter 80 in Deutschland. Viele Vorbereitungsteams hat Süß dazu selbst geschult, jetzt öffnete er den großen Besprechungsraum im Pfarrhaus am Freithof für ein Team aus Neuss. Linda Klisch und Markus Marcinek wollen den Abend mit vielen Helfern organisieren und freuen sich auf ein besonders Erlebnis in der Adventszeit: „Ich kenne Nightever aus Würzburg und war immer berührt von der schönen Atmosphäre“, sagt Klisch. Los geht es am Samstag, 11. Dezember, um 17.30 Uhr, wenn sich der vorweihnachtliche Trubel in der Stadt langsam legt. Inmitten dieser Hektik wollen die Jugendlichen eine Oase der Ruhe schaffen. Sie werden erst gemeinsam die Messe feiern und dann im Gebet, Gespräch und bei Musik zusammen bleiben, bis der Abend um 22 Uhr mit einem Nachtgebet ausklingt.

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