Bürgermonitor Neuss Holzheimer sieht Stadverwaltung in der Pflicht

Holzheim · Dieter Pflanz ärgert sich über zugewachsene Wege, zu hohe Bäume und ein verwildertes Nachbargrundstück.

 Dieter Pflanz aus Holzheim möchte, dass die Stadt ihre Grünflächen mehr pflegt.

Dieter Pflanz aus Holzheim möchte, dass die Stadt ihre Grünflächen mehr pflegt.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Der Schriftverkehr dauert bereits acht Jahre an. Seit 2010 beschwert sich Dieter Pflanz über ungepflegtes öffentliches Grün entlang seines Grundstückes an der Straße „Am Wannloch“. Seit dreizehn Jahren lebt er mit seiner Familie in dem Wohngebiet, hat früher sogar selber regelmäßig einen Grünstreifen gesäubert und von Unkraut befreit. „Das ist viel Arbeit. Das mache ich nicht mehr“, sagt er. Umso mehr sieht er die Stadtverwaltung, speziell das Grünflächenamt, in der Pflicht, dort in regelmäßigen Abständen nach dem Rechten zu sehen.

Doch schon bei seiner ersten Mail im Juni 2010 an den damaligen Leiter des Amtes stand in dessen Antwort, dass eine Überprüfung erfolgt sei. Mit dem Ergebnis, dass es funktional keine Einschränkungen gebe, das optische Erscheinungsbild zwar beeinträchtigt sei, aber optische Eindrücke am Ende der Prioritätenliste stünden.

Diesem ersten Schriftwechsel folgten viele weitere, in denen es auch um den Rückschnitt der Bäume ging. Einen vorläufigen Abschluss der jahrelangen Korrespondenz – zumindest seitens der Stadt – bildete Mitte Mai dieses Jahres eine Antwort des Umweltdezernenten Matthias Welpmann. Darin heißt es unter anderem: „Aus der langjährigen schriftlichen Korrespondenz zu dem Grünstreifen und den Bäumen ,Am Wannloch’ sind neue Erkenntnisse nicht ersichtlich, daher betrachten Sie bitte dieses Schreiben als abschließend.“

Doch damit möchte sich Dieter Pflanz keinesfalls zufrieden geben. „Wir als Bürger werden von der Stadtverwaltung einfach nicht richtig wahr genommen“, moniert der Holzheimer, und informierte Welpmann wenige Tage später, dass für ihn – Pflanz – das Thema eben nicht erledigt sei, „weil ich argumentativ von Ihren Amtsstellen nicht davon überzeugt werden konnte, dass dies alles so korrekt ist“.

Pflanz ebenfalls ein Dorn im Auge, ist ein Nachbargrundstück. Denn dessen Eigentümer kümmert sich nicht, und lässt dort alles sprießen, was sich nicht wehrt. „Eine Nachbarin“, sagt er, „hat sogar schon eine Ratte dort heraus laufen sehen.“ Auf Nachfrage antwortet Stadtsprecher Peter Fischer, dass der Grundstücksbesitzer wegen „Überwucherung auf den öffentlichen Verkehrsraum“ kurzfristig angeschrieben werde. Meldungen über Ratten lägen dem Ordnungsamt bis jetzt nicht vor. „Die Kollegen werden aber kurzfristig vor Ort nachschauen“, so Fischer. Sollte dabei etwas auffallen, würde der Eigentümer aufgefordert, entsprechend tätig zu werden.

Was das öffentliche Grün angeht, „kann eine Pflege, wie sie in manchen Hausgärten üblich ist, in städtischen Grünanlagen nicht durchgeführt werden“, schreibt Fischer. Regelmäßig seien Mitarbeiter vor Ort, auch auf Pflanz’ Eingaben hin.

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