Beratung für Eltern in Neuss Hilfe bei jugendlichem Suchtmittelmissbrauch

Neuss · Oft wird der Drogenmissbrauch der Kinder auch für Eltern zur Belastung. Ein Workshop soll helfen. Der Titel: „Zu viel, zu oft: Hilfe bei jugendlichem Suchtmittelmissbrauch“.

 Michael Weege und Andrea Groß-Reuter von der Caritas Suchtkrankenhilfe Neuss. 

Michael Weege und Andrea Groß-Reuter von der Caritas Suchtkrankenhilfe Neuss. 

Foto: Caritas Neuss

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Jugendliche Alkohol entdecken, ihn probieren und vielleicht auch ein bisschen mehr trinken. „Das Ausprobieren ist in dem Alter ganz normal“, sagt Michael Weege vom Fachbereich Suchthilfe der Caritas im Rhein-Kreis Neuss. Problematisch wird es, wenn die Jugendlichen Alkohol oder andere Drogen regelmäßig nutzen, alles durcheinander nehmen und der Konsum Auswirkungen auf das alltägliche Leben hat.

Dann wird der Konsum auch innerhalb der Familie zum Thema und vielleicht zum Problem. „Die Eltern machen sich Sorgen um ihr Kind“, sagt Weege. Mit seiner Kollegin Andrea Groß-Reuter, leitet er deshalb ab 18. August ein Programm speziell für Eltern: „Zu viel, zu oft: Hilfe bei jugendlichem Suchtmittelmissbrauch“. Dabei handele es sich nicht um eine Beratung, wie das Kind vom Suchtmittel wegkommt. „Vielmehr soll es die Eltern selbst beraten, wie sie mit der Situation umgehen können“, so Groß-Reuter.

Der Austausch mit anderen Betroffenen sei dabei wichtig. In der ersten Ausgabe des Workshops vor einem Jahr hätten sich die Teilnehmenden auch über die vier Treffen hinaus miteinander vernetzt. „Genauso wichtig ist aber, dass die Eltern sich mit ihren eigenen Ressourcen auseinandersetzen und wieder Zugang zu ihren Kindern finden“, sagt Weege. Dafür gebe es allerdings keine allgemeinen Verhaltensregeln, jede Beziehung würde sich unterscheiden. „Trotzdem gibt es Ähnlichkeiten im Verhalten der Angehörigen. Und das Entdecken dieser Ähnlichkeiten kann hilfreich sein“, so Groß-Reuter. Start der Veranstaltung ist am 18. August. Weitere Termine soll es am 25. August und am 1. und 22. September geben. Jeweils von 18.30 bis 20 Uhr. Es empfiehlt sich, an allen Terminen teilzunehmen, da die Inhalte teilweise aufeinander aufbauen. Jugendliche würden laut Groß-Reuter und Weege oft selbst erst später als ihre Eltern merken, dass sie ein Problem mit Suchtmitteln haben. Es sei aber auch schon vorgekommen, dass sich Jugendliche selbst bei der Caritasberatung gemeldet haben, nachdem die Eltern am Workshop teilgenommen hatten. Die teilnehmenden Eltern haben Kinder zwischen 14 und 27 Jahren. „Durch Corona hatten wir nochmal jüngere Leute in der Beratung“, sagt Michael Weege. Weitere Informationen sind telefonisch unter 02131 889170 sowie per Mail an fachambulanz@caritas-neuss.de erhältlich. Dort können Interessenten sich auch anmelden.

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