Helena Wisbert aus Neuss Eine Expertin in der Automobilbranche

Neuss · Die Neusserin Helena Wisbert ist an der staatlichen Fachhochschule „Ostfalia“ in Wolfsburg für den Lehrstuhl der „Automobilwirtschaft“ verantwortlich. Seit August arbeitet sie zudem mit „Auto-Papst“ Ferdinand Dudenhöfer zusammen.

In ihrer Heimstadt Neuss fühlt sich Helena Wisbert am wohlsten. Für ihre Professur im Lehrgebiet der Automobilwirtschaft pendelt sie aber auch regelmäßig nach Wolfsburg.

In ihrer Heimstadt Neuss fühlt sich Helena Wisbert am wohlsten. Für ihre Professur im Lehrgebiet der Automobilwirtschaft pendelt sie aber auch regelmäßig nach Wolfsburg.

Foto: Stefan Büntig

Mit dem Thema Mobilität kennt sich Helena Wisbert aus. Alleine schon durch ihren Arbeitsweg. Die Neusserin pendelt schließlich jede Woche zwischen der Quirinusstadt und der Autostadt Wolfsburg. „Manchmal fahre ich sogar morgens hin und abends wieder zurück“, so Wisbert, die in Wolfsburg seit März an der staatlichen Fachhochschule „Ostfalia“ den Lehrstuhl für „Automobilwirtschaft“ betreut. Ein Umzug kommt für sie aktuell nicht infrage. „Ich bin hier in Neuss zu sehr verwurzelt“, sagt die 39-Jährige. Außerdem wurde sie im August auch noch für den Posten der Direktorin des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg ernannt.

Das CAR-Insutitut ist ein privatwirtschaftliches Forschungsinstitut mit dem Fokus auf Fragen der Mobilität. Es bringt unter anderem monatliche Marktanalysen und Kundenumfragen heraus. Gründer des Instituts ist der „Auto-Papst“ Ferdinand Dudenhöffer, den Wisbert vor wenigen Tagen auf der Transport- und Logistikmesse IAA in Hannover begleiten durfte. „Er war dort wirklich ein kleiner Star und wurde sehr häufig nach Fotos gefragt“, berichtet die Neusserin, die auf der Messe aber auch selbst Medieninteresse erlangte, als sie dem Fernsehsender NTV ein Interview gab und dort über die Zukunft der Automobilbranche sprach.

Der Wirtschaftszweig begleitet Wisbert schon eine ganze Weile: „Ich bin mit meiner Diplomarbeit 2008 bei Volkswagen eingestiegen und habe dann neun Jahre dort gearbeitet“. Anschließend ging es fünf Jahre zurück in ihre Heimat zur FOM Düsseldorf, wo sie Fächer wie Marketing und Vertrieb leitete. „Die Studis haben mir da schon immer gesagt, dass ich sehr oft Beispiele mit Autos nehme“, so Wisbert. So nutzte die Neusserin ihre Chance, als sich im März die Gelegenheit ergab, an der „Ostfalia“ in Wolfsburg im Lehrgebiet Automobilwirtschaft zu unterrichten.

„Die Automobilindustrie ist gerade in einem Transformationsprozess – in vielerlei Hinsicht. Und das spiegelt sich auch in meinen Vorlesungen wider“, sagt Wisbert. Einer ihrer Schwerpunkte liegt auf der digitalen Transformationen der Automobilbranche. Hierbei geht es um Themen wie autonomes Fahren oder Connected-Car-Services. Ein weiterer Schwerpunkt sind die neuen Vertriebswege. „Die Autobranche gilt als letzte Bastion des stationären Handels. Doch auch das wird sich ändern“, so Wisbert. Dazu würden bereits spezielle Abomodelle für Autos beitragen, die bereits im Kommen sind und den Markt verändern werden. „Das sind Abos wie bei Netflix, wo man alles in einer Monatsrate mit drin hat, bis auf  die Tankkosten“, beschreibt die Neusserin. Gerade in diesem Bereich würden aktuell viele Start-ups entstehen, die den etablierten Automobilherstellern Beine machen würden.

Aber auch die Ladeinfrastruktur für E-Autos beschäftigt Wisbert: „In Neuss gibt es beispielsweise eine Ladesäulenknappheit. Besonders für Plug-in-Hybride, die auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sind.“ Hier müsste schnell ein neues Konzept her, so die Neusserin.

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