Ein Rückblick Heimatverein Hoisten feiert Jubiläum
Neuss · Vor 25 Jahren haben sich die Heimatfreunde Hoisten gegründet und seitdem einiges umgesetzt. Am kommenden Wochenende ziehen sie eine Bilanz – und die kann sich wahrlich sehen lassen.
Seit 25 Jahren gibt es die Heimatfreunde Hoisten. Sie sind damals mit acht Personen angetreten, um das Heimatbewusstsein zu fördern, Überliefertes zu bewahren, die Geschichte zu erforschen und zu pflegen, Verschönerungen vorzunehmen, den Denkmalschutz auszuführen und die ortsbezogenen Naturflächen zu erhalten.
Es war am Freitag, 13. März 1998 als sich acht Bürger trafen, um einen Heimatverein in Hoisten zu gründen, der in der Folge auf so großes Interesse stieß, dass er schon kurz darauf stolze 35 Mitglieder zählte. Ein Vereinsemblem wurde gestaltet und Anfang 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt: Unter dem Schriftzug Hoisten sind zwei weiße Tonpfeifen zu sehen, drei Ähren und ein Besen. Damit nimmt es Bezug auf die früher im Neusser Süden ansässigen Pfeifenbäcker und Besenbinder – die sich zudem auf Straßenschildern im Ort wiederfinden– sowie die Bauernschaft, die auch heute noch vertreten ist und an die mit einem Bauerndenkmal an der Ecke Helpensteiner Kirchweg/Hochstadenstraße mit einem Denkmal in Form eines Pflugs erinnert wird. Das war eine der ersten Maßnahmen, die der damals noch junge Verein umsetzte. Es folgte der Ständebaum, der mit Spendengeldern und aus Eigenleistung finanziert wurde, und verkehrsgünstig auf einer Grünfläche an der Bushaltestelle „Hoisten Schleife“ steht. Der Fuß- und Radweg, der heute in Verlängerung der Welderstraße in Richtung des neuen Friedhofs und der Sportanlagen führt, geht auf das Beharren des Vereins zurück und war einer der Gründe für die Gründung. Die Baumaßnahme konnte 2001 abgeschlossen werden.
Aktuell sorgen die inzwischen 177 Mitglieder, dafür, dass bedeutende Gebäude in Hoisten mit Schildern ausgezeichnet werden: Die alte Schule, das Kapellchen an der Villestraße und der Backofen auf dem Kirmesplatz – ebenfalls eine Errungenschaft der Heimatfreunde: „Die Idee der Errichtung eines historischen Backofens hatten wir schon in den Anfängen des Vereins“, erinnert sich Pressewart Reinhard Strauss. Die Umsetzung wurde 2006 konkret, als der Verein historische Backsteine aus der Ausgrabungsmaßnahme am ehemaligen Busbahnhof in Neuss erwerben konnte. Angeheizt wird er zu besonderen Anlässen und traditionell Ende April: „Gemeinsam mit der Maigesellschaft backen wir dort zum Aufstellen des Maibaums am 30. April Pizza“, berichtet Karl Nellissen, der seit zwölf Jahren Vorsitzender der Heimatfreunde ist. Auch der jährliche Ausflug, zu dem ausdrücklich immer auch Gäste willkommen sind, gehört in den festen Kanon der Hoistener Dorfgemeinschaft und ist für dieses Jahr schon in Planung.
Der „Alte Friedhof“ zwischen Welder- und Hochstadenstraße ist eine Herzensangelegenheit: Nachdem dort 1985 die letzte Beerdigung stattgefunden hat, lief das Ruherecht Ende 2015 aus. Nach der Entwidmung und den entsprechenden städtischen Genehmigungen begann die Umgestaltung, die weitestgehend auf den erstellten Plan der kreativen Hoistener Heimatfreunde zurückging. Heute wird dort Boule gespielt, flaniert, die Dorfjugend „chillt“ auf den Bänken, aber auch Senioren des Orts treffen sich regelmäßig auf ein Pläuschchen im Park. Das Hochkreuz und Eingangastor wurden vom Verein, der sich auch zur Pflege und Erhaltung des Areals verpflichtet hat und stetig zu dessen Verschönerung beiträgt – wie etwa durch das Setzen von Blumenzwiebeln oder die Anlage weiterer Beete – restauriert. Eine Tafel erinnert an den alten Liegeplan, ortsgeschichtlich wertvolle Grabmale sind an einer Stelle zusammengefasst.
Zum Jubiläum präsentiert der Verein Schätze aus seinem Archiv der Öffentlichkeit: „Alles rund um Hoisten“, sagt Nellissen. „Bilder, alte Schriften oder Zeitungsartikel“ werden am Samstag und Sonntag im Pfarrheim der St. Peter Kirche ausgestellt. Und bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung werden nicht nur 52 Jubilare geehrt, die dem Verein seit 25 Jahren angehören, es wird selbstverständlich auch das Glas erhoben: „Auf das schönste Dorf in Neuss und auf das (mindestens) nächste Vierteljahrhundert der Heimatfreunde Hoisten“.