Audienz im Vatikan 1400 Neusser zu Besuch bei Papst Franziskus
Neuss/Rom · Wenn eine ganze Schule auf Reisen geht, ist das ein Kraftakt: Die Romfahrt des Städtischen Gymnasiums Norf war ein voller Erfolg – ein Höhepunkt war die Audienz beim Papst vor dem Petersdom. Schüler und Lehrer sind sich einig: Die Reise war anstrengend, aber einmalig schön.

1400 Neusser zu Besuch beim Papst im Vatikan
Der Himmel über der Ewigen Stadt war leicht bewölkt am Mittwoch. Die Vorfreude auf einen der Höhepunkte der Romreise konnte das aber nicht trüben: Frühmorgens um halb 5 Uhr standen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Norf auf, um rechtzeitig auf dem Petersplatz zu sein. Zur Generalaudienz bei Papst Franziskus ging es vom Feriencamp in Ostia um kurz vor 6 Uhr los Richtung Vatikanstaat. Dort hieß es zuerst einmal: Warten. Allein bis die 1400 Besucher aus Neuss durch die strengen Sicherheitskontrollen der vatikanischen Gendarmerie durch waren, dauerte es fast eine Stunde.
Um 9 Uhr begann dann die eigentliche Audienz beim Papst. Vor den mächtigen Säulen des Petersdoms begrüßte der Heilige Vater die Pilger aus aller Welt und las eine kurze Katechese – die allerdings in acht Sprachen übersetzt wurde. „Für die Schüler war es ein anstrengender Tag“, erzählt Schulleiter Stefan Kremer am Telefon aus Italien: „Aber die Anstrengung und das Warten haben sich gelohnt.“ Kremer selbst saß mit seiner Kollegin Annabella Möller und den beiden Schülern Annabelle Mittendorf (11 Jahre) und Paul Krücken (10) ganz nah am Baldachin des Papstes.
Am Ende der Audienz sprach der Heilige Vater einige Worte mit den Ehrengästen auf der Tribüne, und er segnete Annabelle und Paul. Auch Stefan Kremer sprach kurz mit ihm: „Ich begann zuerst auf Englisch, aber Franziskus meinte, wir könnten uns ruhig auf Deutsch unterhalten“, erzählt Kremer. Der Pontifex Maximus interessierte sich für die Neusser und wo sie genau herkommen. „Ich habe ihm erklärt, wir seien aus der Nähe von Köln“, so Kremer. „Der Papst sagte, es bedeute ihm sehr viel, dass eine so große Gruppe zur Audienz kam.“ Obwohl Papst Franziskus wegen seiner jüngsten Operation im Rollstuhl saß, habe er unglaublich aufgeweckt gewirkt.
Im Anschluss an die Audienz wurde dann wie üblich der gesamte Petersplatz geräumt. Für die Norfer bedeutete das: noch einmal Warten. Denn zum Gruppenfoto mit allen 1400 Romreisenden stellten sie sich am Mittag noch einmal vor dem großen Obelisken auf dem Platz auf. Anschließend ging es in den Petersdom, eine größere Gruppe bestieg auch die Kuppel, einige besuchten den Deutschen Friedhof.
Am Freitagmorgen kommen die Romfahrer nach einer 22 Stunden dauernden Fahrt wieder in Neuss an. Trotz einiger kleiner Blessuren und etwas Heimweh bei den Jüngeren, sei die Reise ein unglaublich schönes Erlebnis gewesen, sagt Kremer. „Wir hatten alle eine wunderbare Zeit in Rom. Es ist ein unheimlich schönes Gefühl, wie wir zusammengewachsen sind.“ Jetzt würden sich alle freuen, am Montag im Schulhaus wieder mit jenen zusammenzutreffen, die in Neuss die Stellung hielten und eine abwechslungsreiche Projektwoche hatten.