Sondersitzung in Neuss Grüne sprechen sich für mehr Geschoss-Wohnungsbau aus

Neuss · Über ihre Position zum Thema „Gewerbeflächen“ will sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auch nach einer Sondersitzung noch nicht konkret äußern. Das sagt deren verkehrspolitischer Sprecher Roland Kehl auf Nachfrage der Redaktion. „Wir haben noch einige Fragen an die Verwaltung“, sagt er.

Erst für Mitte September kündigt Kehl eine Stellungnahme an, betont aber: „Natürlich sind auch wir für weitere Gewerbegebiete. Alles andere wäre fahrlässig.“ Dennoch müsse genau überlegt werden, wo. Es habe sich ja gezeigt, dass bei den Flächen, über die diskutiert werde, der Widerspruch in der Bevölkerung groß sei. Die Rede ist von Derikum und Holzheim. Derikum hatte bereits Michael Klinkicht, Fraktionsvorsitzender der Grünen, im NGZ-Interview mit der Fraktionsvorsitzenden der CDU, Helga Koenemann, als schwieriges Thema bezeichnet, und das wegen der „ungelösten Verkehrssituation“.

Bei dem Treffen der Grünen-Politiker stand aber auch das Thema „Wohnbauflächen“ auf dem Programm. Und dabei wurde Kehl schon deutlicher: „Wir sind der Meinung, dass die Verwaltung zu viel Fläche ausweisen will. Wir sehen die Notwendigkeit nicht, eine derart große Fläche für den Wohnungsbau auszuweisen.“

Und das aus Sicht der Partei aus gutem Grund. Denn innerstädtisch, so Kehl, würden sich immer wieder neue Flächen auftun, auf denen Geschoss-Wohnungsbau möglich sei. „Bezahlbaren Wohnraum erhalten wir nicht durch den Bau von möglichst vielen Einfamilienhäusern. Aber um Bezahlbarkeit geht es in erster Linie“, betont er, und nennt eine innerstädtische Fläche, die die Stadtverwaltung bereits selbst ins Spiel gebracht habe, das Westnetz-Gelände. Im Entwurf des Flächennutzungplans, der, so Kehl, ungefähr 160 Hektar Wohnbaufläche umfasse, seien lediglich 64 Prozent für den Geschoss-Wohnungsbau ausgewiesen.

Definitiv zu wenig, da sind sich die Grünen-Politiker einig. „Auf der grünen Wiese kann Fläche gespart werden“, ist sich Kehl sicher. Die Gespräche werden fortgesetzt.

(goe)
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