Neuss und die interkommunale Zusammenarbeit Einkaufsgenossenschaft wird zum Jahresende liquidiert

Neuss · Interkommunale Zusammenarbeit kennt Grenzen. An eine ist jetzt die Einkaufsgemeinschaft Kommunaler Verwaltungen (EKV) gestoßen. Sie wird zum Jahresende liquidiert.

Mit Datum 31. Dezember zahlt die Genossenschaft den 66 Mitgliedskommunen ihre Einlagen wieder aus. Im Fall der Stadt Neuss sind das 500 Euro. Damit kann man keine großen Sprünge machen. Die Enttäuschung, dass dieser Versuch eines gemeinsamen Auftritts auf dem Markt gescheitert ist, dürfte schwerer wiegen.

2011 gehörte Neuss zu den sechs Gründungsmitgliedern der EKV. Ziel des Zusammenschlusses sollte die wirtschaftliche Förderung und Betreuung der Mitglieder durch Bündelung der Einkaufsaktivitäten ein. Die Zusammenarbeit sollte schon mit gemeinsamen Ausschreibungen beginnen. Finanzieren sollte sich die Genossenschaft über Rahmenvereinbarungen mit den Lieferanten, die dem Großeinkäufer EKV bessere Bedingungen anbieten sollten. Doch dieses Unternehmen konnte nie wirklich Fahrt aufnehmen.

Das zeigte sich auch daran, dass die EKV zunächst kein eigenes Personal beschäftigen konnte – und auch später nie das dafür nötige Umsatzvolumen erreichte. Die Geschäftsbesorgung wurde deshalb auf die „Dienstleistungs- und Einkaufsgemeinschaft kommunaler Krankenhäuser im Deutschen Städtetag“ übertragen – und blieb auch dort. Bis dieses Unternehmen den Vertrag mit der EKV jetzt kündigte. Ein Jahresumsatz in Höhe von 357.400 Euro, den die 66 EKV-Mitglieder 2017 über den Verband abwickelten, stand in keinem wirtschaftlichen Verhältnis mehr zum Aufwand. Ursächlich für dieses Scheitern sind nach Darstellung von Ordnungsdezernent Holger Lachmann die unterschiedlichen Beschaffungstermine der einzelnen Kommunen sowie von Bundesland zu Bundesland abweichende Vergabevorschriften. So bleibt am Ende nur ein Scheck.

(-nau)
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