Fahrräder vor Schaufenstern abgestellt Fehlende Fahrradstellplätze sorgen für Frust bei Ladenbesitzern

Neuss · Immer wieder werden vor Geschäften an der Neustraße Fahrräder abgestellt, die den Eingang und die Sicht auf die Schaufenster versperren. Zwei Ladenbesitzerinnen sind der Meinung, dass die Stadt nun endlich handeln müsse.

Michaela Gerst und Andrea Kruchen ärgern sich über Fahrräder, die die Sicht auf die Schaufenster  ihrer Geschäfte an der Neustraße versperren. Gerst hat deshalb ein Schild mit der Bitte aufgestellt, dort keine Fahrräder abzustellen.

Michaela Gerst und Andrea Kruchen ärgern sich über Fahrräder, die die Sicht auf die Schaufenster  ihrer Geschäfte an der Neustraße versperren. Gerst hat deshalb ein Schild mit der Bitte aufgestellt, dort keine Fahrräder abzustellen.

Foto: Laura Vorberg

Mittlerweile bin ich sehr erbost“, sagt Michaela Gerst, Inhaberin des Modegeschäfts „Mädchenstolz“ in der Neusser Innenstadt. Der Grund: Immer wieder werden vor ihrem Laden an der Neustraße Fahrräder abgestellt, die die Sicht auf das Schaufenster versperren. „Die Präsentation meines Schaufensters ist das Bild meines Ladens, das verstehen manche Radfahrer nicht“, erzählt sie.

Gerst hat deshalb auf einem kleinen Bistrotisch, der vor ihrem Geschäft steht, ein Schild aufgestellt: „Bitte hier keine Fahrräder abstellen.“ Zuvor hatte sie es an der Laterne neben ihrem Geschäft befestigt, das habe ihr die Stadt allerdings untersagt. „Das ist natürlich vollkommen in Ordnung“, sagt sie. „Ich wollte nur erreichen, dass sich vor meinem Geschäft nicht noch mehr Fahrräder ansammeln.“ Denn teilweise versperrten die Räder sogar den Zugang zu ihrem Geschäft.

Andrea Kruchen, die das benachbarte Geschäft „Goldrichtig Schmuckgestaltung“ führt und ebenfalls Probleme mit Fahrrädern vor ihrem Schaufenster hat, pflichtet Gerst bei: „Einmal hat ja sogar jemand ein Fahrrad am Rollgitter deines geschlossenen Ladens festgemacht.“ Da Gerst an besagtem Abend noch in ihr Geschäft musste, war sie gezwungen die Feuerwehr zu verständigen: „Die hat das Fahrradschloss dann entfernt“, erzählt sie. Sie betont, dass sie selbst Fahrradfahrerin sei und sich eine fahrradfreundliche Innenstadt wünsche. „Aber uns fehlt ein entsprechender Stellplatz.“

Oft seien es Gäste des gegenüberliegenden Cafés, die ihre Fahrräder vor Gersts und Kruchens Geschäften parkten. Insbesondere E-Bike-Besitzer hätten ihre teuren Räder während des Cafébesuchs gern im Blick, damit sie nicht gestohlen werden. Die Stadt solle darauf reagieren und bewachte Abstellplätze für E-Bikes in der Innenstadt schaffen, findet Kruchen. „Denn natürlich möchten Menschen, die hochpreisige Fahrräder fahren, diese gern möglichst zentral abstellen, wo viele Menschen unterwegs sind und niemand in die Versuchung gerät ein Fahrrad zu klauen.“

Auf das Fahrrad-Problem hätten die Ladeninhaber an der Neustraße bereits vor einigen Monaten im Rahmen eines Gesprächs mit Bürgermeister Reiner Breuer aufmerksam gemacht, berichtet Kruchen. Den Handlungsbedarf habe die Stadt erkannt und auch versprochen, etwas zu unternehmen. „Leider ist noch immer nichts passiert.“ Von Seiten der Stadt heißt es dazu, man habe aktuell einen Förderantrag zur Mitfinanzierung von mehreren Fahrradabstellanlagen beim Land gestellt; auch für den Bereich der Michaelstraße. Damit solle eine Möglichkeit für Radfahrende geschaffen werden, die Räder geordnet und sicher in der Nähe abzustellen.

(lav)
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