Ortsdurchfahrt wird eingeengt Erster Verkehrsversuch in Holzheim

Holzheim · An der Kapellener Straße wird die Ortsdurchfahrt auf 4,75 Meter eingeengt. Ziel ist es unter anderem, die Gehwege auf beiden Seiten der Straße zu verbreitern.

 Der Ausbau der Kapellener und Reuschenberger Straße sorgt für Ärger in Holzheim. Jetzt startet dort ein Verkehrsversuch.

Der Ausbau der Kapellener und Reuschenberger Straße sorgt für Ärger in Holzheim. Jetzt startet dort ein Verkehrsversuch.

Foto: Rolf Hoppe

In der Holzheimer Ortsdurchfahrt bleiben Straßenraum und Gehweg auch künftig voneinander getrennt. Alle Pläne, an der Engstelle der Kapellener Straße zwischen den Häusern mit den Nummern 10 und 22 die Fahrbahn auf Gehwegniveau anzuheben, damit sich Autofahrer und Fußgänger dort gleichberechtigt begegnen, hat die Verwaltung fallen gelassen. Sie versucht es nun anders – und plant dazu erstmals einen Verkehrsversuch. Dem hat der Bezirksausschuss am Dienstagabend zugestimmt.

Von dem Modell, über einen zeitlich befristeten Verkehrsversuch mal eine Option ausprobieren zu können, wollte die Stadt bereits mehrfach Gebrauch machen. Zum Beispiel, als es um die Sperrung der Brücke Holzbüttgener Weg für die Zeit der Ikea-Neueröffnung oder um den Abbau von Ampeln an der Kanalstraße ging. Bislang, betont Planungsdezernent Christoph Hölters, fanden sich am Ende aber doch immer Mehrheiten für eine endgültige Planung. Ein Verkehrsversuch könnte seiner Ansicht nach aber sinnvoll sein, um an der Kreuzung Hessentor das Modell „shared space“, also die Öffnung der Fläche für alle Verkehrsteilnehmer, auszuprobieren.

In Holzheim geht es in dem Versuch um die Frage, ob von der Fahrbahn ein Streifen weggenommen werden kann, um beiderseits der Straße zwei Meter breite Gehwege zu ermöglichen. Die beiden Spuren für den Straßenverkehr würden damit auf 4,75 Meter reduziert. Das ist zu wenig, um den Bauvorschriften zu genügen. Aber es wäre noch breit genug, erwidert Hölters, um einen „Begegnungsverkehr mit reduzierter Geschwindigkeit möglich zu machen“.

Rein technisch soll das so umgesetzt werden: Auf die Fahrbahn werden neue Bordsteinleisten geklebt und der Zwischenraum zwischen dem alten und dem neuen Fahrbahnrand mit Asphalt aufgefüllt. Ob dieses Provisorium geeignet ist, für die Fußgänger an dieser Landesstraße 201 mehr Platz zu sichern, ohne gleichzeitig Staus zu provozieren, will die Stadt danach beobachten. In der März-Sitzung des Bezirksausschusses wünscht man sich dort einen ersten Bericht.

Das Gremium gab aber zugleich zu Protokoll, dass die Bedenken der Feuerwehr in diesem Zusammenhang ebenfalls im Blick behalten werden. Zudem fordert der Ausschuss die Verwaltung auf, bei allen Kaufangeboten, von denen sie in dieser Straßenflucht hört, als Bieter mit einzusteigen. Denn einer dauerhaften und guten Lösung stehen die eng an der alten Dorfstraße stehenden Häuser im Weg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort