Vortrag in Neuss Erft, Obererft und Nordkanal im Wandel der Zeit

Neuss · Die Heimatfreunde Neuss und der Förderverein Historischer Nordkanal haben jetzt zu zwei Vorträgen ins Romaneum eingeladen. Themen waren „Erft, Obererft und Nordkanal im Wandel der Zeit“ sowie „Neuss an den Flüssen“.

 Die Erft wird vor allem für Wassersport und zur Erholung genutzt. Auf diesem Bild sind die Kanuten im Trainingsbetrieb unterhalb von Gut Gnadental zu beobachten.

Die Erft wird vor allem für Wassersport und zur Erholung genutzt. Auf diesem Bild sind die Kanuten im Trainingsbetrieb unterhalb von Gut Gnadental zu beobachten.

Foto: Kleinau/Christoph Kleinau

So erläuterte Bernd Bucher, Vorstand des Erftverbandes, die wasserbautechnischen Ingenieur-Leistungen, die an Erft, Obererft und Nordkanal erhalten geblieben sind. Klaus Karl Kaster, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Historischer Nordkanal, referierte über die fließenden Gewässer im Stadtbereich. Die Präsentation umfasste Fakten zur Lage der Stadt am Niederrhein. Weiterhin präsentierte er die vielfachen Nutzungen der Flüsse mit ihren Wassersport-, Freizeit- und Erholungsangeboten.

Kaster begann seinen Vortrag mit einem ambitionierten Vergleich von Neuss und anderen internationalen Flussstädten: „London an der Themse, New York am Hudson River, Berlin an der Spree, Hamburg an der Elbe, Prag an der Moldau und so auch in aller Bescheidenheit Neuss am Rhein.“ Nach einem kurzen Ausflug in das Neuss der Römerzeit – „Novesia“ – und dessen strategisch günstiger Lage am Rhein, ging es über das Hochwasser in den 1920er Jahren zum heutigen Neuss und seinen einzelnen Gewässern. So habe die Stadt Fließgewässer mit einer Länge von rund 42 Kilometern, berichtete Kaster. Diese verteilen sich auf die Erft, die Obererft, den Rhein, den Gillbach, den Norfbach, den Nordkanal, den Erftmühlengraben und das Hafenbecken I.

Genauer ging Kaster auf die Erft, die Obererft, den Nordkanal, den Rhein und das Hafenbecken I ein. Die Erft werde vor allem für Wassersport und zur Erholung genutzt. Außerdem dient eine Wasserturbine an der Erprather Mühle in Weckhoven zur Stromerzeugung. Mit Anlaufstellen wie Gut Selikum, Schloss Reuschenberg und Museum Insel Hombroich ist sie Kulturachse in Neuss. Dies gelte auch für die Obererft. Beide Flüsse prägen außerdem das Stadtbild und -bewusstsein. „Der Nordkanal ist städtebaulich die bedeutendste Grünachse im Stadtgebiet“, so Kaster. „Der“ Neusser Fluss sei jedoch der Rhein. Er markiere und definiere die geographische wie wirtschaftlich herausragende Bedeutung der Stadt und stelle als Begriff für die Neusser den stärksten Bezug zu ihrer Heimatstadt dar. Die Stadtkante am Hafenbecken I bietet laut Kaster die „schönste Silhouette der Stadt“.

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