Nachwuchsförderung Elterninitiative plant Waldkindergarten

Neuss · In enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Neuss plant der neu gegründete Verein „Waldkindergarten Neuss“ den Betrieb eines Waldkindergartens. Noch ist über den Standort nicht entschieden.

 Die Elterninitiative des Vereins „Waldkindergarten Neuss“ plant den Betrieb des neuen Waldkindergartens. Ein möglicher Standort ist das Gelände in der Nähe des Kinderbauernhofs in Selikum.

Die Elterninitiative des Vereins „Waldkindergarten Neuss“ plant den Betrieb des neuen Waldkindergartens. Ein möglicher Standort ist das Gelände in der Nähe des Kinderbauernhofs in Selikum.

Foto: Amelle Siegmann

Den ganzen Tag an der frischen Luft spielen und spannende Entdeckungen in der freien Natur machen – das wird bald Alltag sein für eine zwanzigköpfige Waldkindergartengruppe in Neuss. Der neu gegründete Verein „Waldkindergarten Neuss“ wurde kürzlich als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt und plant nun als Elterninitiative den Betrieb eines Waldkindergartens.

Das Konzept eines Waldkindergartens beinhaltet die Förderung der eigenständigen Persönlichkeit des Kindes durch dessen freie Entfaltung in der Natur. Der erste Waldkindergarten wurde in den 1950er Jahren in Skandinavien gegründet.

Der neue Waldkindergarten wird der zweite dieser Art in Neuss sein. „Das Jugendamt hat uns einen hohen Bedarf an Betreuungsplätzen gemeldet, woraufhin wir beschlossen haben, einen neuen Verein zu gründen“, sagt Vorsitzende Amelle Siegmann, die auch schon den Waldkindergarten „Frischlinge“ in Neuss-Rosellerheide mitgründete. Natürlich werde man die Erfahrungswerte von den „Frischlingen“ nutzen, grundsätzlich solle der Waldkindergarten aber eine ganz neue Institution werden.

Im Jugendhilfeausschuss am gestrigen Dienstag stellte die Stadtverwaltung einen ersten Starttermin für die Kita am 1. Dezember dieses Jahres in Aussicht, auch wenn seitens des Vereins noch nicht klar ist, ob der Termin eingehalten werden kann. Zunächst soll die eingruppige Kindertagesstätte mit zehn Kindern starten und die volle Gruppengröße sukzessive aufgebaut werden. Hierfür muss jedoch erst über den Standort für den Kindergarten entschieden werden.

„Es ist schon sehr wahrscheinlich, dass wir in der Nähe des Kinderbauernhofes in Selikum ein Grundstück bekommen“, sagt Siegmann. Sowohl Stadt als auch Träger hätten sich aufgrund der zentralen Lage für dieses als „Wunschgebiet“ ausgesprochen, um einer größeren Elternschaft den Zugang zu dem pädagogischen Angebot zu ermöglichen.

Noch können Eltern ihr Kind nicht für den Waldkindergarten anmelden, erst muss die Zustimmung aller zuständigen Ämter für die Grundstückswahl erfolgen. Voraussetzung für eine Anmeldung ist jedoch die Mitgliedschaft im Verein, die man jederzeit beantragen kann. Für die Kita muss monatlich ein Betrag von ungefähr 25 Euro entrichtet werden. Der größte Teil der Betriebskosten wird zwar vom Land sowie der Stadt Neuss übernommen, doch 2,5 Prozent der Kosten für Personal und Verwaltung müssen die Eltern selbst tragen.

Damit auch sozial schwächere Familien das pädagogische Angebot nutzen können, besteht bei den Beiträgen die Möglichkeit zu einer Umlagerung. Bei der Anschaffung eines Bauwagens und dessen Ausstattung wird das Jugendamt den Verein finanziell unterstützen. Privat kann man den Verein „Waldkindergarten Neuss“ zukünftig mit Spenden unterstützen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort