Hotel-Chef aus Neuss sucht neue Aufgabe Dorint-Hoteldirektor wechselt nach Essen

Neuss · Nach sechs Jahren Neuss, davon fünfeinhalb als Direktor des Dorint-Hotels, wechselt Emre Sinanoglu Anfang Januar zum Hotel Essener Hof. Für den 40-Jährigen eine neue Herausforderung.

 Emre Sinanoglu in der Bar des Dorint-Hotels. Haus und Mitarbeiter werden dem Hoteldirektor fehlen, wenn er Anfang Januar Neuss verlässt.

Emre Sinanoglu in der Bar des Dorint-Hotels. Haus und Mitarbeiter werden dem Hoteldirektor fehlen, wenn er Anfang Januar Neuss verlässt.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)/A. Woitschützke

Eine neue Wohnung für sich und seine Familie muss er nicht suchen. Denn fährt er jetzt von Ratingen nach Neuss zur Arbeit, führt die Strecke ab dem 2. Januar von Ratingen nach Essen. Dort in der Nähe des Hauptbahnhofs wird Emre Sinanoglu, bis Ende des Jahres noch Direktor des Dorint-Hotels, in ein anderes Haus wechseln, den Essener Hof. „Das ist für mich eine neue Herausforderung“, sagt er. Denn der Essener Hof gehöre nicht zu einer Kette, sondern sei ein Privathotel. „Das weiter am Markt zu etablieren, sehe ich zunächst als eine meiner Hauptaufgaben an“, sagt Sinanoglu. Der Essener Hof sei ein traditionelles Hotel, gegründet 1883.

Der (noch) Neusser Dorint-Chef weiß schon jetzt, dass er Neuss und die Neusser vermissen werde. Zu Beginn seiner Neusser Zeit, Ende 2012, fand er so manche Tradition schon etwas sonderbar. „Ich bin in Köln aufgewachsen und kenne natürlich den Karneval gut. Aber obwohl Neuss ja nur wenige Kilometer entfernt ist, war mir das Schützenwesen nicht sehr vertraut“, erzählt er. „War“, denn mittlerweile kennt der 40-Jährige die Gepflogenheiten bestens. Schließlich wird in der Stadthalle am Dorint-Hotel traditionellerweise der Ball der Schützenlust gefeiert, und im Hotel selbst das Biwak des Reitercorps am Schützenfestmontag. Das ist es auch, was dem Manager besonders gefällt: einerseits die Anbindung an die Stadt und ihre Bewohner. „Die Neusser lieben unseren Weihnachtslunch“, andererseits die Internationalität der Besucher – besonders im Tagungsbereich.

Darin liegt eindeutig der Schwerpunkt des Hotels, woran er und sein Team intensiv gearbeitet hätten, wie er betont. 54 Mitarbeiter hat das Neusser Dorint, 75 rechnet man die Aushilfskräfte dazu. Sinanoglu kennt sie alle mit Namen und bevorzugt auch die persönliche Ansprache. „Ich gehe nicht über die Teamleiter, wenn ich etwas loswerden will“, sagt er.

Der Kölner begann seine Laufbahn in Neuss Ende 2012, zunächst als Projektleiter, bevor er im März 2013 Direktor wurde. Zuvor hatte er einige Jahre auf Fuerteventura für die Barceló-Gruppe gearbeitet, also in einem Hotel, das wieder eine andere Ausrichtung hatte, nämlich Gästen die Urlaubszeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Seine Ausbildung hat der zweifache Vater als Hotelfachmann im damaligen Holiday Inn am Köln-Bonner Flughafen gemacht und später noch ein Fernstudium zum Hotelbetriebswirt „draufgesattelt“. Im vergangenen Jahr konnte Sinanoglu viele Gäste zum 20-jährigen Bestehen des Hotels am Rosengarten begrüßen. Das war nicht abzusehen, als Anfang der neunziger Jahre die Pläne für ein „Hotel an der Stadthalle“ konkret wurden. Der Baustart war von heftigen Protesten begleitet, zuvor hatte der geplante Bau für den ersten Bürgerentscheid in der Geschichte Nordrhein-Westfalens gesorgt. All das ist Geschichte sowie das Hotel an der Selikumer Straße bald für Emre Sinanoglu. Doch halt – nein, sagt er, er werde immer gern an die wirklich spannende und abwechslungsreiche Zeit in Neuss zurückdenken. Und schließlich ist eine Stippvisite von Ratingen immer mal möglich. Übergangsmäßig wird ab Januar Frank Schönherr, Regionaldirektor für die Region Rheinland, die Leitung in Neuss übernehmen.

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