Lyrik und Roman Preisgekrönter Autor liest in der Galerie „amschatzhaus“ in Neuss
Neuss · Es ist ein spannender Autor, der am Samstag in der Galerie „amschatzhaus“ liest. Dinçer Güçyeter finanzierte als Gabelstaplerfahrer seinen eigenen Lyrikverlag, den er in Nettetal gegründet hat.
Als er 2022 den Peter-Huchel-Preis, die wichtigste Auszeichnung für Lyrik in Deutschland, erhielt, war das eine Sensation: Dinçer Güçyeter liest nun am Samstag, 25. März, 16.30 Uhr, in der Holzheimer Galerie amschatzhaus, Hauptstraße 18. Die Moderation übernimmt Enno Stahl. Güçyeter ist der Sohn eines Kneipenbesitzers und einer Fabrikarbeiterin. Er machte eine Ausbildung als Dreher – das Dichten schien ihm also nicht unbedingt die Wiege gelegt. 2011 gründete er in Nettetal den Elif Verlag, einen der ganz wenigen Verlage, die heutzutage noch schwerpunktmäßig auf Lyrik setzen. Dieses Unternehmen finanzierte er unter anderem als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. Konsequenz dessen war eine Anthologie „Brotjobs & Literatur“, in der erstmalig literarisch Schaffende offenherzig über die Wege ihrer
Existenzsicherung berichteten, natürlich inklusive Dinçer Güçyeter.
Er selbst veröffentlichte 2021 den Gedichtband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“, der schließlich die
Zustimmung der Jury zum Peter-Huchel-Preis erhielt. Güçyeter zeigt sich in diesen Gedichten als ein Dichter der Welt, der nicht abgehoben auf das, was er wahrnimmt, reagiert, sondern konkret und eindringlich. So beschreibt er seine Erfahrungen zwischen Anatolien, wo seine Eltern ihre Wurzeln besitzen, und dem niederrheinischen Nettetal, wo er selbst geboren wurde. 2022 folgte sein Roman „Unser Deutschlandmärchen“, der große Aufmerksamkeit auf sich zog. Aus beiden Büchern, dem Lyrikband wie dem Roman, wird Güçyeter lesen, darüber sprechen und natürlich auch gerne Bücher signieren. Um Anmeldung im amschatzhaus wird gebeten unter: 7391809. Eintritt 6 Euro.


