Forderung in Neuss Digitalisierung im Rathaus soll mehr Tempo aufnehmen
Neuss · Anderthalb Wochen vor der Wahl greift die CDU die Stadtverwaltung mit Blick auf die digitalen Angebote im Rathaus an. Digitale Terminabsprachen im Bauamt seien dort die neueste Errungenschaft. Für Thomas Kaumanns (CDU) ist das allerdings nur „Digitalisierung im Schneckentempo“.
Der Vorsitzende des Beirats Digitale Agenda fordert eine Gesamtstrategie und mehr Innovationskraft. „Digitale Terminreservierungen sind in vielen Bereichen des Alltags schon seit Jahren Standard, zum Beispiel im Restaurant, beim Friseur oder bei Ärzten. So etwas ist nicht neu und schon gar nicht innovativ.“
IT-Dezernent Holger Lachmann weist die Kritik zurück. Die Stadt Neuss sei gut im Bereich Digitalisierung unterwegs, dies zeigten auch der Ausbau des Serviceportals für Bürger und dass es immer mehr Verwaltungsangelegenheiten gebe, die Bürger online von zu Hause oder unterwegs aus erledigen können. Wer mehr Tempo wünsche, der müsse auch entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. „Wir können nur mit dem Personal arbeiten, das uns zur Verfügung steht“, sagt Lachmann.
Thomas Kaumanns fordert von der Stadt eine Gesamtstrategie. Die Verwaltung müsse aufzeigen, „wie sie die Digitalisierung als Gestaltungsmaxime nutzen“ wolle. „Die Vorarbeit dazu wurde in der Kommission Digitale Agenda geleistet, die gut zwei Jahre lang Ziele definiert hat“, betont Kaumanns. Jetzt müsse es endlich an die Umsetzung gehen.
Konkrete und konstruktive Vorschläge wünscht sich Lachmann. Ein „großer Bauchladen voller Ideen“ nutze wenig, wenn es keine Vorschläge zur Priorisierung gebe. „Da ist es dann leicht, sich aus vielen verschiedenen Punkten einen herauszugreifen und mehr Tempo zu fordern“, sagt er. „Ich halte es für zielführender, wenn gesagt wird: Das ist die Idee, die umgesetzt werden soll. Und das sind die Ressourcen, mit denen es geschehen soll.“
