Winfried Kessel hat eine App-Idee entwickelt Die Neusser Römer-Zeit auf dem Fahrrad digital erleben
Neuss · Winfried Kessel arbeitet bereits seit längerer Zeit an einer digitalen Radttour inklusive einer eigenen App. „Mit diesem Konzept könnte die Stadt Neuss ihr römisches Erbe stärker präsentieren, besonders hinsichtlich des Unesco-Welterbes 2021“, findet der Hobbyarchäologe.
Winfried Kessel liegt das Römische Erbe in Neuss sehr am Herzen. Der 78-Jährige hat deshalb speziell für seine Heimatstadt bereits im Jahr 2016 angefangen, eine ganz besondere Radtour mit dem Namen „RömerEcken-NEU(SS)-Entdecken“ zu entwickeln. Der 36 Kilmeter lange und auch auf Smartphones herunterladbare Radparcours, führt an den Originalorten der Römer-Zeit wie dem Römerlager, dem Sporthafen und der ehemaligen römischen Brücke vorbei.
„Im Gegensatz zu Städten wie Trier oder Köln, hat Neuss oberirdisch keine römischen Relikte mehr vorzuweisen“, sagt Kessel. Aus diesem Grund hat der begeisterte Radfahrer und Hobbyarchäologe in den vergangenen Montan zusätzlich an einem Konzept für virtuelle Bilder gearbeitet, die die ehemaligen römischen Objekte, Landschaftssituationen, veränderten Flussläufe und antiken Straßenverläufe in und um Neuss oberirdisch sichtbar machen sollen. Hierfür hat Kessel Bilder von den römischen Originalorten geschossen und die antiken Strukturen zeichnerisch rekonstruiert. „Letztlich soll daraus eine App gestaltet werden, in die zusätzliche Funktionen, die der weiteren Information dienen, eingebaut werden könnten, wie etwa Hörtexte“, beschreibt der 78-Jährige sein Projekt. Er selbst bezeichnet diese virtuelle Entdeckungstour als „Mobile Discovering“.
Der Ein- und Ausstieg in die Tour soll hierbei von jedem Punkt aus möglich und auch für Gruppen und Touristen nutzbar sein. Kessel sieht reichlich Potenzial und würde sich freuen, wenn man in der Stadtverwaltung über dieses Projekt diskutieren würde. „Mit diesem Konzept könnte die Stadt Neuss ihr römisches Erbe stärker präsentieren, besonders hinsichtlich des Unesco-Welterbes 2021“, sagt Kessel.
Und auch die Jugend will er mit seiner App-Idee für die römische Geschichte begeistern. „Es ist ja quasi eine Art römisches Geocaching, eine Art römische Schnitzeljagd“, bekräftigt der Hobbyarchäologe. Seine digitale Radtour samt Bildern findet man auf Kessels Webseite unter www.roemerradwege.de. Nick Deutz