„Dramödie“ von Elise Wilk „Die mittlere Lebenserwartung von Waschmaschinen“ feiert Premiere im TAS

Neuss · „Die mittlere Lebenserwartung von Waschmaschinen“ wird heute im TAS erstaufgeführt.

 Monika Sobetzko, Daniel Cerman und Karolin Stern (v.l.) stehen in dem Stück „Die mittlere Lebenserwartung von Waschmaschinen“ von Elise Wilk auf der Bühne des TaS.

Monika Sobetzko, Daniel Cerman und Karolin Stern (v.l.) stehen in dem Stück „Die mittlere Lebenserwartung von Waschmaschinen“ von Elise Wilk auf der Bühne des TaS.

Foto: Jagna Witkowski

Das gibt es nicht alle Tage im Theater am Schlachthof: Mit „Die mittlere Lebenserwartung von Waschmaschinen“ ist am Freitag eine deutschsprachige Erstaufführung zu sehen. Die rumänische Autorin Elise Wilk, Jahrgang 1981, die in ihrem Metier durchaus keine Anfängerin mehr ist, hat zugesagt, bei der Premiere persönlich anwesend zu sein.

Der künstlerische Leiter Markus Andrae nennt das Werk eine „Dramödie“, weil es Merkmale einer Komödie ebenso enthält wie die eines Dramas. Regie führt Katja Lillih Leinenweber (39) aus Bochum. Sie ist in dieser Funktion zum sechsten Mal am Theater am Schlachthof aktiv und kennt die Akteure bereits von früheren Produktionen.

„Die mittlere Lebenserwartung von Waschmaschinen“ – das klingt möglicherweise technisch-rational. Ganz anders dagegen das, was auf der Bühne zu erwarten ist. Ausgangspunkt – so viel darf an dieser Stelle verraten werden – ist der Totalschaden einer Waschmaschine. Dieses unerwartete Malheur wirbelt eine ganze Familie durcheinander, nicht zuletzt, weil es am Geld für eine neue Waschmaschine mangelt. Die Zuschauer bekommen mehr Einblicke in einen Mikrokosmos, in dem so gut wie nichts normal zu sein scheint. Die Mutter herrschsüchtig, von Beruf Schreinerin für Hamster-Särge, die im Internet angeboten werden. Der Vater ein Mann, der zu nichts so recht zu gebrauchen ist und dessen große Liebe die Sängerin Nena ist. Die Tochter scheint noch am erwachsensten zu sein, sie versucht, ihre Eltern zu erziehen. Eine defekte Waschmaschine spült mehr als 20 Jahre alte Konflikte an die Oberfläche. Katja Lillih Leinenweber verspricht nicht nur jede Menge schwarzen Humor, sondern auch sehr absurde Szenen sowie skurrile Traumsequenzen. „Diese Dramödie passt sehr gut auf diese intime Bühne“, ist sich die Regisseurin sicher.

Von Fabian Schulz stammen die passgenauen Kompositionen, die in diese vielschichtige Produktion eingespielt werden. Die Schauspieler Monika Sobetzko, Karolin Stern, Julia Jochmann und Daniel Cerman kennen sich von anderen Produktionen und Stücken wie „Zoff am Jägerzaun“. Weitere Aufführungen gibt es am Samstag, den 22. September sowie am 28. und 29. September.

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