In der Neusser Nordstadt Die Josefkirche ist ein Sanierungsfall

Neuss · Aufsteigende Feuchtigkeit hatte zu Schäden am Putz im Innen- und Außenbereich der Kirche geführt. Nun sollen Rigolen zur Regenwasserversickerung eingebaut werden, der normale Kirchenbetrieb wird aufrecht erhalten.

 Heinz-Josef Bittner, der die Baumaßnahmen koordiniert, steht am Fundament der Pfarrkirche, das trocken gelegt werden muss.

Heinz-Josef Bittner, der die Baumaßnahmen koordiniert, steht am Fundament der Pfarrkirche, das trocken gelegt werden muss.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Die Josefkirche an der Gladbacher Straße ist eine umzäunte Baustelle. Der Grund: Es müssen umfangreiche Sanierungsarbeiten vorgenommen werden.

Die Planung dazu begann schon vor etwa zwei Jahren. Da die letzte Sanierung der Kirche vor 40 Jahren stattfand, sind dementsprechend, dem Zahn der Zeit geschuldete, Feuchtigkeitsschäden entstanden. Konkret hätte die aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Grundwasser dazu geführt, dass der aufgebrachte Putz zu salzbelastet sei. Das hätten Proben ergeben und wäre an einigen Stellen, wie dem Chorpodest, gut sichtbar, erklärt Heinz-Josef Bittner, Geschäftsführender Kirchenvorstand und Koordinator der Baumaßnahmen. Die Folge: Sowohl die Außenmauern müssen neu abgedichtet werden, als auch der Innenbereich mit neuem Putz ausgestattet und gegen Feuchtigkeit geschützt werden.

Und warum wurde mit den Arbeiten nicht schon früher begonnen? Das sei der umfangreichen Planung geschuldet. Zum einen müssten viele Genehmigungsverfahren durchlaufen werden, das Erzbistum Köln habe dann dem Antrag über die Sanierungen im März 2018 vollends zugestimmt und die Vollplanungsgenehmigung erteilt. Dann folgten Beauftragungen von Architekten, Kostenaufstellungen, Bieterlisten, Kostenanschlag- und berechnung bis dann der erste Bauabschnitt vergeben wurde.

Erste vorbereitende Maßnahmen starteten bereits im Oktober vergangenen Jahres. Vor der Kirche mussten zwei Bäume gefällt werden, im Dezember wurde die Baustelle eingerichtet und Suchöffnungen für die Lokalisierung der Lage der Gasleitungen geschaffen.

Aktuell werden noch die Außenarbeiten ausgeführt. Das bedeutet, dass rund um die Kirche das Erdreich ausgehoben, das Mauerwerk gesäubert und anschließend vor Feuchtigkeit geschützt wird. Kaputte Ziegelsteine müssen zudem erneuert und neues Pflaster verlegt werden. Das wird voraussichtlich bis Ende Juni andauern.

Danach folgt der Innenbereich, dazu läuft noch die Ausschreibung für die anstehenden Arbeiten. Das Submissionsprotokoll sei erstellt und es wird wohl eine Firma aus Essen damit beauftragt werden, so Bittner. Im Innenraum muss der aufgebrachte Putz abgeschliffen und neuer aufgetragen werden. Um die Staubbelastung so gering wie möglich zu halten, finden die Arbeiten in mehreren Abschnitten und unter Abschirmung statt. Gleichzeitig sollen Hauptanschlüsse, Wasser und Gas vom alten Pfarrhaus in die Kirche verlegt werden. Auf die Gottesdienste hätten die Sanierungsarbeiten keine Auswirkungen, diese fänden normal, wie in den Pfarrnachrichten angekündigt, statt. Außerdem werden sogenannte Rigolen gebaut, die zur Regenwasserversickerung dienen. Warum auch das? „Pro Jahr bezahlen wir einen fast fünfstelligen Betrag nur für unser Regenabwasser. Daher haben wir uns entschlossen, diese Kosten einzusparen, im Sinne der Blickrichtung ,Zukunft Kirche’“, begründet Bittner. Es sollen dazu zwei Rigolen gebaut werden, eine führt in den Garten des alten Pfarrhauses, die andere in den Pfarrgarten des Papst-Johannes-Hauses.

Im August sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

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