Nach Coronapause Kunst.Neuss präsentiert sich wieder im Neusser Romaneum

Neuss · Nach der Pandemiepause lädt der Verein wieder zu einer Schau. Die Werke wurden von einer Jury und der Kunsthistorikerin Anna Schlüter ausgewählt. So lief die Entscheidung.

 Die Kunsthistorikerin Anna Schlüter war zum ersten Mal als externe, unabhängige Jurorin für den Verein Kunst.Neuss im Einsatz: SIe half bei der Entscheidung, welche Werke ausgestellt werden.

Die Kunsthistorikerin Anna Schlüter war zum ersten Mal als externe, unabhängige Jurorin für den Verein Kunst.Neuss im Einsatz: SIe half bei der Entscheidung, welche Werke ausgestellt werden.

Foto: Gundhild Tillmanns

Der Verein Kunst.Neuss hat sich durch die Aufgabe der Pop-up-Galerie an der Sebastianusstraße wegen zweier Einbrüche ebenso wenig unterkriegen lassen, wie durch die Zwangspause, die die Corona-Pandemie erforderlich machte. Nach zwei Jahren wird nun im Romaneum wieder an die Tradition angeknüpft, dort unter Schirmherrschaft von Bürgermeister Reiner Breuer in einer Jahresausstellung einen großen Querschnitt der Arbeiten von mehr als 50 Vereinsmitgliedern zu präsentieren. Nicht alle Mitglieder haben Werke zur Vorauswahl durch die Jury eingereicht. Dafür waren aber fünf neue Interessenten dabei, die von der Jury für die Aufnahme in „den Verein von und für Künstler“  bestätigt wurden und bei der Ausstellung vertreten sein werden.

Nicht leicht gefallen sei die Auswahl, allzumal das Niveau der eingereichten künstlerischen Fotografien und Malereien hoch gewesen sei, sagte Vereinsvorsitzende Susanne Altweger. Dem stimmte die Kunsthistorikerin Anna Schlüter zu, die zum ersten Mal als externe, unabhängige Jurorin für Kunst.Neuss tätig war. Sie ist in der Kunst-Szene keine Unbekannte. Anna Schlüter ist die Witwe von Werner Schmalenbach, dem 2010 verstorbenen Gründungsdirektors der NRW-Kunstsammlung in Düsseldorf. Sie war auch die Assistentin des international bekannten Kuratoren und Kunsthistorikers, der in Düsseldorf die wohl wichtigste Sammlung zur Malerei des 20. Jahrhunderts zusammengetragen haben soll. „Die Zusammenarbeit mit meinem Mann war wie eine Sehschule“, sagte Anna Schlüter bei ihrem ersten Jury-Einsatz für Kunst.Neuss, der ihr viel Freude gemacht habe. Sie werde dem Verein gerne weiterhin zur Verfügung stehen, fügte die in Meerbusch lebende Kunstexpertin hinzu.

Anna Schlüter wählte die Werke für die Ausstellung nicht nur unter fachlichen Gesichtspunkten gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Susanne Altweger, Hilla Baecker und Lilo Heidemanns aus. Sie gab im Anschluss an die Jurierung auch Hinweise und Erläuterungen, an die Mitglieder, die diese hören wollten. Denn die Kunsthistorikerin verhehlte nicht die Gründe der Ablehnung etlicher Werke. Aus ihrer konstruktiven Kritik ließ sich vieles lernen. Schließlich kommt das Resultat der strengen Bewertung dem Ansinnen des Vereins entgegen, kein Hobbykünstler-Forum darzustellen, wie es die zu Jahresbeginn gewählte neue Vorsitzende deutlich gemacht hatte.

Anna Schlüter lobte aber auch  die „teilweise außerordentliche Qualität“ einiger für die Ausstellung bestimmten Werke. Und Susanne Altweger hob die große Vielfalt der Werke hervor, die im Romaneum gezeigt werden können. Allerdings verzichtet Kunst.Neuss dort auf die Präsentation von Skulpturen. Auf der anderen Seite biete dieser öffentliche Ort mit viel auch „kunstfremdem“ Publikum eine gute Möglichkeit, vielleicht auch ein breiteres Publikum als bei sonstigen Ausstellungen zu erreichen.

Thematisch wird sich die Schau im Romaneum an die Herbstausstellung von Kunst.Neuss im Düsseldorfer Ballhaus anschließen. Dort stand das Anatol-Zitat „Kunst ist Seelsorge“ im Mittelpunkt, diesmal heißt es: „Kunst gibt Halt, Kunst ist unser Anker“... „gerade auch in der Corona-Zeit“, fügt Susanne Altweger hinzu.

Vernissage ist am Sonntag, 19. März, ab 14 Uhr, geöffnet ist die Ausstellung bis zum 27. März, täglich von 11 bis 17 Uhr, Romaneum, Brückenstraße 1, Neuss

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