Michael Kreuter aus Neuss Der Mann, der den plötzlichen Herztod überlebte

Neuss · Michael Kreuter erlitt vor acht Jahren einen Herzstillstand. Sein Sohn reanimierte ihn und rettete ihm das Leben.

 Michael Kreuter überlebte den „plötzlichen Herztod“.

Michael Kreuter überlebte den „plötzlichen Herztod“.

Foto: Karin Kreuter

Bei der Auftaktveranstaltung der Herzwochen, die sich thematisch dem plötzlichen Herztod widmete, war er als Überraschungsgast eingeladen. Als positives Beispiel sozusagen. Denn Michael Kreuter erlitt am 28. Dezember 2011 den plötzlichen Herztod – und überlebte ihn. Sein Sohn konnte ihn reanimieren, 30 Minuten rang er um das Leben seines Vaters, bis der Krankenwagen eintraf. So wurde Michael Kreuters Leben gerettet.

Eigentlich wollte er nur Urlaub machen, in Greetsiel an der Nordsee, wo der 72 Jahre alte leidenschaftliche Klavierspieler im Hotel „Romantik-Hof“ an Silvester immer Musik machte. Doch es kam anders. Als Kreuters Herz versagte, stand sein Sohn zum Glück direkt neben ihm. „Mein Sohn ist bei der Bundeswehr und weiß deswegen glücklicherweise, wie man eine Herzmassage macht“, sagt Kreuter. „Zudem ist so eine Reanimation über 30 Minuten ja auch eine enorme Kraftanstrengung.“

Nach dem plötzlichen Herztod lag Kreuter dann zunächst bis Mitte Januar im Koma, in einem Krankenhaus im Norden. „Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern“, sagt der Rentner. Alles, was er über den Vorfall wisse, kenne er nur aus Erzählungen.

Mithilfe des ADAC konnte er schließlich ins Lukaskrankenhaus nach Neuss transportiert werden. „Ich hatte das seltene Glück, nach dem Koma körperlich und geistig fit wieder aufzuwachen“, sagt Kreuter. Im Krankenhaus wurde er „von den Ärzten dann sehr gut weiterbehandelt“. Ihm wurden ein Defibrillator sowie ein Herzschrittmacher eingepflanzt, sowie zwei Stents gesetzt.

Bereits 1991 hat Michael Kreuter einen Herzinfarkt erlitten. „Das ist damals auf dem Tennisplatz passiert“, erzählt er. Seitdem gehe er jedes halbe Jahr zur Herzuntersuchung. Der letzte Kontrolltermin vor seinem plötzlichen Herzstillstand war nur drei Wochen her. „Da war noch alles in Ordnung“, sagt Kreuter. „Ich bin der Meinung, man kann so einen Herzstillstand nicht vermeiden, das kommt einfach und man merkt vorher nichts.“

Jetzt sei aber alles wieder gut, Kreuter geht weiterhin zu den halbjährlichen Untersuchungen, wo auch der Defibrillator und Herzschrittmacher überprüft würden. Zudem fahre er möglichst jeden Tag mindestens 30 Minuten auf einem Ergometer, bei niedriger Anstrengung. „Und Treppen steigen, das mache ich auch immer“, sagt Kreuter. Mit seiner Frau Karin geht er auch gerne spazieren.

Mit der Zeit hat der Neusser gelernt, mit seinem schwachen Herz zu leben: „Ich denke nicht jeden Tag daran, und ich habe auch keine Angst, dass es wieder passiert.“

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