David Münch aus Neuss auf Weltreise Blaue Gletscher und unendliche Weiten

Neuss · David Münch aus Neuss reist seit dem 1. Januar 2019 mit seinem Fahrrad um die Welt. Mittlerweile hat er Island hinter sich gelassen. Mehrere Wochen war er dort mit seinem Bruder unterwegs und hat am Ende sogar Polarlichter gesehen. Mittlerweile hat der 35-Jährige Italien erreicht.

David Münch aus Neuss auf Weltreise - beeindruckende Fotos aus Island
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David Münch aus Neuss auf Weltreise

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Foto: David Münch

David ist noch immer in Thailand, als er eine wichtige Entscheidung treffen muss. Bleibt er noch länger in Südostasien oder setzt er seine Reise in Europa fort? Er entscheidet sich für die zweite Variante. Wenig später befindet er sich an einem Ort, der in seiner ursprünglichen Routen-Planung – seit dem 1. Januar 2019 umrundet der Neusser mit seinem Fahrrad die Welt – gar nicht vorgesehen war: Island!

Es ist Anfang Juli, als der 35-Jährige auf der Insel landet und gleich doppelten Grund zur Freude hat. Denn nicht nur sein Corona-Test fällt negativ aus, er darf auch seinen Bruder Raphael empfangen, der ihn für die nächsten sieben Wochen begleiten wird. Zuerst begibt sich das Duo auf den „Golden Circle“ – eine Strecke, auf der es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken gibt. Was die beiden Brüder schnell feststellen: Auf Island ist das Wetter äußerst extrem. Als sie am Campingplatz ankommen, folgt eine zweitägige Sturmwarnung, sodass sie ihre Zelte mit Steinen fixieren müssen. Es ist jedoch wie so oft auf Davids großem Abenteuer: Am Ende läuft alles glatt.

Nach dem Aufenthalt im Gebiet Landmannalaugar geht es auf die sogenannte Ringstraße. Doch plötzlich ein erneuter Zwischenfall: Kurz hinter dem Ort Vik gerät ein Spanngurt in die Schaltung von Raphaels Rad, die dadurch bricht. Schon kurz darauf erfährt David die isländische Gastfreundschaft. So wird er auf dem Weg nach Reykjavik, wo er das Fahrrad seines Bruders reparieren lassen möchte, von drei verschiedenen Autofahrern mitgenommen. Nach der unkomplizierten Reparatur in der isländischen Hauptstadt kann die Reise fortgesetzt werden. Doch die nächste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten. „Hier auf Island gibt es jedes Jahr eine Fliegenplage. Das haben mein Bruder und ich besonders am Myvatn-See erfahren“, sagt der Neusser. Erst dicke Gesichtsnetze lösen letztendlich das Problem.

In ihren insgesamt sieben gemeinsamen Wochen entdecken David und Raphael atemberaubende Landschaften. Berge, Gletscher – unendliche Weiten. Kurz nachdem er seinen Bruder verabschiedet, werden die Einreisebestimmungen verschärft und es sind kaum noch Touristen zu sehen. Auf dem Weg zurück in den Süden fängt es an zu schneien. Es ist zudem die passende Zeit, um Polarlichter zu sehen. Jeden Abend hofft David auf einen klaren Himmel, installiert sich sogar eine eigene Polarlichter-App. Und dann hat der Neusser Glück: Zuerst sieht er nicht viel, aber um 2 Uhr breiten sich die spektakulären Farben am Himmel explosionsartig aus. Das Erlebnis beschreibt der 35-Jährige als „magisch“.

Wenig später muss sich David dann plötzlich die Frage stellen: Wohin geht es als nächstes? Sein erster Gedanke ist, nach Schottland zu fliegen, um von dort aus langsam in den Süden zu radeln. Doch vier Tage vor seiner Abreise zerschlagen sich seine Pläne wegen verschärfter Einreise-Bedingungen. Nach einem kurzen Spanien-Gedankenspiel entscheidet er sich letztendlich für Italien. „Ein wunderschönes Land, das nun darauf wartet, von mir erkundet zu werden“, sagt David. Und all zu weit von der Neusser Heimat entfernt ist er dann ja auch nicht mehr...

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