E-Mobilität in Neuss City-Parkhäuser starten Offensive für E-Autos

Neuss · In vier Häusern gibt es jetzt neue Lade-Möglichkeiten. Doch E-Auto-Besitzer kritisieren den zentralen Schwerpunkt des Ausbaus.

 Wollen Neuss für E-Auto-Besitzer attraktiver machen: Bürgermeister Reiner Breuer (2.v.r.) und die City-Parkhaus-Geschäftsführer Frank Lubig (r.), Dirk Reimann (l.) und Jürgen Sturm (2.v.l.).    Foto: City Parkhaus GmbH

Wollen Neuss für E-Auto-Besitzer attraktiver machen: Bürgermeister Reiner Breuer (2.v.r.) und die City-Parkhaus-Geschäftsführer Frank Lubig (r.), Dirk Reimann (l.) und Jürgen Sturm (2.v.l.). Foto: City Parkhaus GmbH

Foto: City Parkhaus GmbH

215 E-Fahrzeuge waren zum Stichtag 31. Dezember vergangenen Jahres in der Stadt Neuss angemeldet. Im Vorjahr waren es noch 164. Das Ladenetz und auch die Parkmöglichkeiten für Besitzer von E-Autos werden sukzessive ausgebaut. Jetzt teilte die City Parkhaus GmbH mit, dass ab sofort in den vier City-Parkhäusern Rheintor, Niedertor, Tranktor und in der Rathaus-Garage die Möglichkeit besteht, das Auto aufzuladen, wenn man in der Stadt seine Einkäufe erledigt. Je Parkhaus sind zwei Wandladestationen mit einer Leistung von elf Kilowatt installiert worden.

Die entsprechenden Parkplätze sind grün markiert und dadurch deutlich erkennbar. Zudem weisen Hinweisschilder auf das neue Angebot in den Parkhäusern hin. Die Wandladestationen (sogenannte Wallboxen) befinden sich im Parkhaus Tranktor im Erdgeschoss neben den Frauenparkplätzen, im Parkhaus Niedertor im Erdgeschoss neben dem Aufzug, im Parkhaus Rheintor im Untergeschoss (U1) und in der Rathaus-Garage ebenfalls in der ersten Ebene des Untergeschosses. Der Schritt soll nicht nur einen Service für die Besucher, sondern auch für  Anwohner bieten. Denn die Cityparkhaus Neuss GmbH bietet Anliegern als Dauerparker spezielle Tarife an.

Doch dass die Infrastruktur für E-Autos trotz aller bereits getätigter Maßnahmen noch immer in den Kinderschuhen steckt, betonen Bärbel und Thomas Heidenreich. Sie besitzen seit rund einem halben Jahr ein E-Auto. Das Ehepaar aus Grimlinghausen hat eine eigene Ladestation in der Garage, „aber was ist mit den Menschen in den Randbezirken, die nicht diese Möglichkeit haben?“, fragt Bärbel Heidenreich. Die von ihnen aus nächstgelegene, öffentliche Ladestation sei im Industriegebiet Taubental. Und in diesem abgelegenen Bereich sein Auto für mehrere Stunden abzustellen, sei weder komfortabel noch sicher. Darüber hinaus fordert das Ehepaar eine bessere Beschilderung von exklusiven E-Auto-Parkplätzen (mit Hinweisen, dass andere Fahrzeuge dort nicht parken dürfen) und ein einheitliches Bezahlsystem. Aktuell muss man für jeden Betreiber einer Ladestation eine eigene Karte haben. Thomas Heidenreich besitzt alleine sechs davon.

Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Ekkehard Boden auf Nachfrage mitteilte, rüsten die Stadtwerke Neuss auch außerhalb des Zentrums liegende Stadtteile sukzessive ebenfalls mit Ladeinfrastruktur aus. Wo in welchen Stadtteilen Lademöglichkeiten installiert werden, sei derzeit noch in Planung und hänge auch von der Nachfrage ab. „Zur Zeit bauen wir über den voraussichtlich bis in das Jahr 2020 in Neuss anstehenden Bedarf hinaus die Ladeinfrastruktur aus. Neben der Installation von Ladesäulen und Wallboxen zählt dazu insbesondere der Ausbau des Stromnetzes, das die Basis für das wachsende Ladesäulennetz darstellt“, so Boden. Bis Ende 2019 wollen die Stadtwerke 100 Ladepunkte in Neuss installiert haben.

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