Eiserne Hochzeit in Neuss Auf der Further Kirmes die Liebe gefunden

Neuss · Mit „Ganz Paris träumt von der Liebe“ fing alles an. Zu diesem Lied tanzten Christa und Willi Hemmerden einst beim Schützenfest auf der Neusser Furth miteinander. Jetzt feiern sie Eiserne Hochzeit.

 Christa und Willi Hemmerden feiern Eiserne Hochzeit.

Christa und Willi Hemmerden feiern Eiserne Hochzeit.

Foto: Andreas Woitschützke

Christa (91) und Willi (88) Hemmerden können am Mittwoch auf 65 gemeinsame Ehejahre zurückblicken und das besondere Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Im lebhaft geführten Gespräch erzählen die bestens gelaunten Jubilare, beide Ur-Neusser, wie sie sich kennenlernten: beim Schützenfest auf der Neusser Furth am 30. Mai 1955 – sie tanzten zu den Klängen von „Ganz Paris träumt von der Liebe“.

Christas und Willis Liebe blieb aber kein Traum, sondern wurde mit der Verlobung an Weihnachten 1956 besiegelt. Zu dem Zeitpunkt arbeitete Willi Hemmerden als Techniker bei Bauer und Schaurte, seine zukünftige Ehefrau als Schneiderin bei einer P&C-Niederlassung in Kaarst. Am 17. August 1957 schlossen sie den Bund der Ehe auf dem Neusser Standesamt - „wegen der Wohnung“, erklärt Willi Hemmerden mit Augenzwinkern. In den kommenden vier Monaten wohnten beide weiterhin in den jeweiligen Elternhäusern: „Das war damals eben so“, meint Christa. Erst nach der kirchlichen Hochzeit am 7. Dezember 1957 in der Neusser Kirche Sankt Marien zogen sie zusammen.

Von Beginn an lebten sie in einer Wohnung der Gemeinnützigen Wohungsgenossenschaft Neuss – mittlerweile in der vierten, und haben diesen Schritt nie bereut. In den ersten Ehejahren genossen Christa und Willi ihr Zusammenleben und unternahmen viele Wanderungen in den Bergen Deutschlands, der Schweiz und Österreichs. 1964 wurde Tochter Andrea geboren. Christa gab ihren Beruf auf und kümmerte sich fortan um Kind und Haushalt. „Aber geschneidert habe ich weiter und alle Kleider für unsere Tochter genäht“, erinnert sie sich stolz. Später freuten sie sich über zwei Enkelinnen - „Wir haben hier nur Frauen“, so Willi Hemmerdens trockener Kommentar - mit denen sie sehr viel Zeit verbrachten und schöne Urlaube erlebten: „Wir sind dabei jung geblieben“, resümieren beide.

Die Familie ist das Wichtigste in ihrem Leben und sie freuen sich über das gute Verhältnis untereinander. Altersbedingten Beschwerden begegnen sie mit viel Bewegung, ansonsten kommen sie noch gut zurecht: „Mein Frau schmeißt den ganzen Laden“, sagt Willi Hemmerden und lacht. Ihren Festtag am 17. August begehen sie wieder mit einer Messe in Sankt Marien. Dabei kommt auch die sorgsam verwahrte Brautkerze zum Einsatz. Ihr Rezept für 65 Jahre: Vertrauen, sich blind aufeinander verlassen können und keinen Tag im Streit beenden. Und bald werden Christa und Willi Hemmerden Urgroßeltern: „Und dieses Mal wird es ein Junge“, erzählen sie freudestrahlend.

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