Emotionale Generalversammlung Nachfolge-Chaos in Holzheim

Holzheim · Präsident Heinz Günter Schlüter tritt nicht mehr an, doch wie geht es nun weiter?

 Oberst Friedel Müntnich bei seiner emotionalen Rede.

Oberst Friedel Müntnich bei seiner emotionalen Rede.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Was für ein emotionaler Abschied. Präsident Heinz Günter Schlüter hatte bereits  im vergangenen Jahr bekanntgegeben, dass er für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehen wird. „Es fällt mir nicht leicht, nach 20 Jahren Vorstandsarbeit im Bürger-Schützen-Verein, davon 13 Jahre als Präsident, von diesem Amt Abschied zu nehmen und die Verantwortung auch wieder abzugeben.“ So lautete am Sonntag sein Schlusswort in diesem Amt bei der Generalversammlung  des Bürger-Schützen-Vereins Holzheim. Nun kehrt er als Marschierer in die Reihen des Grenadier-Hautptmannzuges „Cäcilia“ zurück.„Heinz Günter Schlüter ist ein Mann, den man nicht gern gehen lässt“, so Vizepräsident Klaus Habbig.

Es gibt Versammlungen, da wird die Tagesordnung durchgewunken. Schwieriger war es bei der Generalversammlung des Bürger-Schützen-Vereins, wo Schlüter nicht nur als Ehrenmitglied und Ehrenpräsident verabschiedet wurde, sondern es auch galt, einen Nachfolger zu wählen. Mit Ehrenoberst Günter Mertens und Vizepräsident Klaus Habbig hatten bis kurz vor Toresschluss zwei Bewerber den Hut in den Ring geworfen. Um kurzfristig „aus persönlichen Gründen“  einen Rückzieher zu machen. Viele hatten davon gehört, für viele war dies überraschend und auch nicht nachvollziehbar. Obwohl Oberst Friedel Müntnich darin keinen Grund zu übereilten Nachfolge-Diskussion sah,  war der Unmut aus Schützenkreisen doch recht deutlich. Uli Stange: „Auch wenn uns die Motive für den Rücktritt von der Bewerbung nicht ganz klar sind, so zeigt sich doch, dass die Kommunikation zu wünschen übrig lässt. Mundpropaganda war gestern, wir wollen einbezogen werden. Moderne Kommunikation dürfte die Basis ein.“

Vizepräsident Habbig mochte diese Argumentation in Bezug auf den Rückzug nicht nachzuvollziehen: „Jeder von uns beiden hat das Recht, für sich zu entscheiden, sich zum jetzigen Zeitpunkt  nicht der Wahl zu stellen.“ Man möge diese Entscheidung einfach respektieren: „Der Vorstand ist immer noch handlungsfähig. Wir werden uns im Komitee und mit den Schützen zusammensetzen, um zur Generalversammlung im Frühjahr einen neuen Kandidaten zu finden. Gebt uns die Gelegenheit.“ Bis dahin bleibt Habbig kommissarisch Präsident des Vereins.

Am Ende gab es eine Diskussion, die der Vorstand vermeiden wollte. Auch angestoßen durch ein Statement von Ehrenoberst Günter Mertens: „Die Zusammenarbeit im Komitee ist derzeit nicht für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit geeignet. Die Zeit ist im Moment nicht reif für eine Nachfolge-Kandidatur.“ Leider blieb bei dieser Versammlung die auch im vergangenen Jahr positive Entwicklung im Hintergrund. Das gelungene Schützenfest unter dem Kommando von Oberst Friedel Müntnich und nicht zuletzt ein leicht vierstelliges Plus in der Kasse  lassen den Bürger-Schützen-Verein auch im 182. Jahr der Vereinsgeschichte zumindest in diesem Bereich gut dastehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort