Umwelt-Politik in Neuss Koalition will Waldschadensbericht

Neuss · Stadt soll Schäden an Bäumen darstellen und Maßnahmen vorschlagen.

 Die Kastanienallee am Kinderbauernhof muss wohl gefällt werden. Das bereitet der Politik Sorgen.

Die Kastanienallee am Kinderbauernhof muss wohl gefällt werden. Das bereitet der Politik Sorgen.

Foto: Christoph Kleinau

(jasi) Nach der Nachricht um die Kostenpflichtiger Inhalt geplante Fällung des „Naturdenkmals“ Kastanienallee am Kinderbauernhof wächst in Neuss die Sorge über den Zustand des Baumbestandes. CDU und Grüne bezeichnen die aktuelle Situation als „besorgniserregend“ – und fordern baldige Maßnahmen. „Die Bäume und Waldflächen in Neuss brauchen Hilfe. Um entsprechende Maßnahmen einleiten zu können, ist in einem ersten Schritt ein umfangreicher Baum- und Waldbericht erforderlich, der den Gesundheitszustand der Neusser Bäume und Wälder grundlegend darstellt und bewertet“, sagt Stefan Crefeld, umweltpolitischer Sprecher der Neusser CDU.

„Gleichzeitig fordern wir mit dem Baum- und Waldbericht von der Verwaltung ein, ihre Schlüsse aus den sich verändernden klimatischen Bedingungen für den Erhalt und Pflege des Neusser Baumbestandes darzulegen“, ergänzt der umweltpolitische Sprecher der Neusser Grünen, Jürgen Reith. Zudem solle die Stadt Handlungsempfehlungen vorschlagen, mit denen der Gesundheitszustand der Bäume und Wälder in Neuss verbessern kann.

Neben der Nachricht, dass wohl rund 13 große Kastanien an der Gerhard-Hoehme-Allee am Kinderbauernhof gefällt werden müssen, seien auch die nach Angaben der schwarz-grünen Koalition vertrockneten Neupflanzungen im Jostensbusch und am Marienkirchplatz mahnende Beispiel für den sorgfältigen und klimaangepassten Umgang mit Bäumen in Neuss.

Als Vorbild für die jetzt vorgeschlagene Übersicht auf kommunaler Ebene soll der Waldzustandsbericht der NRW-Landesregierung dienen. Dafür wird der Waldzustand jährlich erfasst, ausgewertet und in Waldzustandsberichten dokumentiert. Die Vitalität der Waldbäume erfassen Forstwissenschaftler nach einer bundesweit einheitlichen Methode. Hierzu beurteilen sie den Zustand der Baumkronen von etwa 10.000 Bäumen für Nordrhein-Westfalen.

Im Zuge des jüngsten Berichtes aus dem Jahr 2018 hatte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) Alarm geschlagen. „Unsere Wälder sind in einem besorgniserregenden Zustand. Denn durch das Zusammenwirken von Sturm im Frühjahr, gefolgt von extremer Sommertrockenheit und anschließend starkem Borkenkäferbefall in den Nadelwäldern sind die Schäden erheblich.“

Insgesamt befand sich der Wald in NRW 2018 im schlechtesten Zustand seit Beginn der Untersuchungen im Jahr 1984.

(jasi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort