"Quartier der Zukunft" in Neuss Breuer will Ideenwettbewerb für alte Schraubenfabrik

Neuss · Auf der Industriebrache am Bahnhof soll mit Bürgerbeteiligung ein Quartier der Zukunft entstehen. Der aktuelle Besitzer will mit dem Gelände aber noch ordentlich Geld verdienen.

 Zwischen Further Straße (u.) und Weißenberger Weg steht - noch - die Schraubenfabrik.

Zwischen Further Straße (u.) und Weißenberger Weg steht - noch - die Schraubenfabrik.

Foto: Lothar Berns

Das Wohnquartier der Zukunft soll am Hauptbahnhof entstehen. Das zumindest strebt Bürgermeister Reiner Breuer an, der am Dienstagabend mit einer Diskussionsveranstaltung zur Gestaltung des Geländes der ehemaligen Schraubenfabrik Bauer & Schaurte den Anstoß für ein Verfahren gab, das im Herbst in einen Ideenwettbewerb münden soll. Dessen Ziel sei ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, fasst Breuer zusammen.

Vor dem architektonischen Ideenwettbewerb will die Verwaltung noch zu einer öffentlichen Bürgerversammlung einladen, doch zunächst hatten Politiker, die Nachbarschaft und im Bahnhofsumfeld tätige Vereine und Verbände Gelegenheit, hinter verschlossenen Türen auch über das zu diskutieren, was nicht gewollt ist.

Die vorgetragene Idee, die Industriebrache zu einem Park zu verwandeln, wies der Sprecher der Düsseldorfer Bema-Gruppe als Besitzer der Industriebrache zum Beispiel zurück. Der Projektentwickler, der die Schraubenfabrik im Dezember aus der Insolvenzmasse des Whitesell-Konzerns erwarb, will schließlich am Ende Geld verdienen.

Die Zukunft der Fabrikfläche ist Teil einer Quartiersentwicklung südlich und nördlich des Hauptbahnhofes. Breuer zählt das Sanierungsvorhaben zu den bedeutendsten städtebaulichen Projekten der kommenden Jahre. "Mehrere öffentliche und private Investoren werden das Erscheinungsbild des Bahnhofsumfeldes entscheidend verändern", heißt es in seiner Einladung zu dem Gespräch.

Den Rahmen einer künftigen Entwicklung setzt die Stadt mit dem Baurecht. Doch welche - räumlichen wie inhaltlichen - Grenzen dabei gezogen werden, soll auch die Bürgerschaft mitentscheiden. Auch deshalb wurde schon zum Auftakt die "Neuss Agenda" eingebunden.

Für das Quartier der Zukunft will Breuer auch die Chancen gewahrt sehen, die sich aus der Wechselwirkung mit dem Hauptbahnhof ergeben. Damit ist das Thema Mobilität aufgerufen. Es ging am Dienstag aber auch um das Stadtklima - und eine "Durchgrünung" des Viertels.

(-nau)
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