Rodung in Neuss geplant Bürger starten breite Kampagne für Erhalt des Pappelwäldchens

Nordstadt · Im Kampf um den Erhalt des Pappelwäldchens auf der Furth zieht eine kleine Aktivistengruppe alle Register. Während die Zettelchen mit dem Hinweis „Rettet das Pappelwäldchen“ an vielen Bäumen im Grünstreifen zwischen Further Kirmesplatz und Bahndamm noch etwas hausbacken wirken, entspricht eine Online-Petition schon eher den Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts.

 Hinweise an den Bäumen informieren Spaziergänger über das drohende Schicksal des Pappelwäldchens.

Hinweise an den Bäumen informieren Spaziergänger über das drohende Schicksal des Pappelwäldchens.

Foto: Bürgerinitiative

„Erhalt des Pappelwäldchens durch Rodungsstopp!“ hat Lutz Retzlaff die Petition benannt, die bis Montagabend schon von 738 Personen online unterzeichnet wurden. „Und das in nur einer Woche“, wie Silvia Dorka hinzufügt.

Bedroht wird das Wäldchen, das nach einem Einschlag im Jahr 1985 längst nicht mehr aus Pappeln besteht, durch die Sanierung des sogenannten Stingesbachsammlers. Dieses Projekt wurde schon vor Jahren mit dem Generalentwässerungsplan beschlossen, und seit April ist das Vorhaben auch im Baustellenradar der Stadt umrissen. Nun soll die Sanierung, die eigentlich eine Verlegung des Sammlers unter den Wanderweg ist, mit Rodungsarbeiten im Herbst anlaufen. Hunderte Bäume seien bedroht, argumentieren die Bürger, wenn für die Baustraße eine Schneise geschlagen wird.

Ein offenes Ohr fanden die Bürger bei der CDU-Fraktion, die das Thema am Mittwoch auf die Tagesordnung des Bauausschusses gebracht hat. Freitag soll sich der Rat mit dem Thema befassen. Vorher sollen aber auch noch die Listen einer Unterschriftenaktion mit mehr als 250 Namen, die Dorka gemeinsam mit Birgit Starukas und anderen parallel zur Online-Petition gestartet hat, an die CDU übergeben werden, kündigt Dorka an. „Der Rest gärt noch“, sagt sie.

Denn in der Gruppe sieht man noch nicht alle Möglichkeiten ausgereizt. Eine Mailing-Aktion könnte noch folgen, um alle Stadtverordneten anzuschreiben und mit den Argumenten der Bürger zu versorgen, aber auch eine Demo vor der Ratssitzung und eine Wortmeldung im Rat sind noch in der Diskussion.

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