Konzept für die Stadt Neuss Klimaschutz aktiv mitgestalten

Neuss · Beim Klimaschutzkonzept sollen die Neusser mitwirken. Nun gab es eine Auftaktveranstaltung in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums. Das Interesse ist groß.

Gut 100 Bürger waren der Einladung der Stadtverwaltung in die Aula des Marie-Curie-Gymansiums gefolgt, um den Klimaschutz in Neuss aktiv mitzugestalten. Bürgermeister Reiner Breuer, der sich über das große Interesse an der öffentlichen Diskussion freute, begrüßte das gut besetzte Plenum: „Ich danke Ihnen, dass Sie sich auf das Thema einlassen wollen.“ Der Rat der Stadt Neuss hatte am 27. September 2019 beschlossen, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen. Der Bürgermeister, der den Klimaschutz zur Chefsache gemacht hat, sagte dazu: „Ein ehrgeiziges Ziel, ich sage: ein notwendiges Ziel.“

Die ARD-Wettermoderatorin Claudia Kleinert hatte für diese Veranstaltung die Moderation übernommen und begann ihren Impulsvortrag mit der Feststellung: „Wir leben in einem Treibhaus, und das ist gut so!“ Der vom Menschen gemachte Treibhauseffekt mache das Leben auf der Erde erst möglich. Aber: Die Erderwärmung mit den global wärmsten Jahren in absoluter Folge von 2015 bis 2019 bedeuten eine Gefahr, die in vielen Regionen der Erde den Menschen die Lebensgrundlage entzieht. Der aktuelle Winter sei in Deutschland 3,9 Grad zu warm. Die für notwendig erachtete „Zwei-Grad-Erderwärmung“ hält sie für utopisch. In Süddeutschland werde die Erderwärmung bei 3,75 Grad, in NRW bei bis zu drei Grad sich verfestigen. Claudia Kleinert schloss: „Klimaneutral geht nicht mehr, wir müssen klimabewusst werden.“

Unter ihrer Moderation diskutierten anschließend auf dem Podium David Fister („Fridays for Future“), Rainer Waibel (Geschäftsführer des klimabewusst geführten Unternehmens Zech und Waibel im Taubental), Heiner Kaumanns (Vorsitzender „Haus und Grund“), Ekkehard Boden (Technischer Geschäftsführer Stadtwerke Neuss) und der Neusser Umweltdezernent Matthias Welpmann. Der Beigeordnete für Umwelt, Klima und Sport stellte die geplanten Maßnahmen in der Stadt Neuss vor, betonte aber: „Ziel der Veranstaltung ist, Bürgerideen für mehr Klimaschutz in Neuss zu sammeln.“ Das geschah dann in zwei Runden mit je acht moderierten Workshops zu den Themen „Mobilität“, „Energie“, „Bauen und Sanieren“ sowie „Bürgerschaftliches Engagement“. Ein Ziel wurde dabei quasi en passant erreicht, das David Fister sich zuvor unter großem Beifall gewünscht hatte: „Unser Handeln darf nicht an unserer Haustür enden. Dafür wünsche ich mir mehr Bewusstsein.“

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