Ausländer in Neuss Breuer will mit Kampagne für die Einbürgerung werben

Neuss · Bürgermeister Reiner Breuer will die Anstrengungen der Stadt verstärken, um ausländische Mitbürger von der Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit zu überzeugen. Die Politik habe für diesen Zweck Geld im Haushalt der Stadt bereitgestellt, sagt Breuer, der eine echte Einbürgerungskampagne starten will.

 Das Neusser Rathaus von außen.

Das Neusser Rathaus von außen.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Einbürgerung, so will er werben, sei „ein guter Schritt – der nicht weh tut“.

Von den fast 160.000 Menschen in Neuss hatten zum Stichtag 1. Januar dieses Jahres 26.260 einen ausländischen Pass. Das entspricht einem Anteil von 16,4 Prozent der Bevölkerung. Deutlich größer noch ist die Zahl derer, die deutsche Staatsbürger mit ausländischen Wurzeln sind. Diese Gruppe wuchs 2019 um 250 Köpfe, denn so viele Neu-Neusser wurden eingebürgert. Einbürgerungen werden weiter vorgenommen, sagt Stadt-Pressesprecher Peter Fischer, doch sei der gemeinsame Festakt, zu dem diese Personengruppe einmal im Jahr ins Rathaus eingeladen wird, vorerst abgesagt.

Bürgermeister Reiner Breuer bedauert, dass es noch kein Kommunalwahlrecht für alle Menschen in Neuss gibt, sondern dass Ausländer aus Nicht-EU-Ländern weiter ausgeschlossen sind. Er hegt aber die Hoffnung, dass das bis 2030 angeglichen wird.

Gleichwohl will Breuer deutlich machen, dass die Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit etwas Besonderes ist. Wer sich zu diesem Schritt entschließt, lege damit „ein Bekenntnis zu Deutschland und zu Neuss ab“. Zudem sei die Einbürgerung ein Zeichen des Zusammenlebens – von beiden Seiten.

Zur Willkommenskultur in Neuss soll auch ein Integrationskonzept beitragen, das Breuer dem Rat bald zur Beschlussfassung vorlegen will. Er hoffe, dass dieses mit großer Mehrheit verabschiedet wird.

(-nau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort