Brücken in Neuss Höhe der Brückengeländer auf dem Prüfstand

Neuss · Nach dem schweren Unfall eines Radfahrers auf der Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf stehen die Brückengeländer im Fokus – auch in Neuss.

 Nach dem Unfall eines Radfahrers auf der Theodor-Heuss-Brücke rückt die Höhe der Brückengeländer in den Blick.

Nach dem Unfall eines Radfahrers auf der Theodor-Heuss-Brücke rückt die Höhe der Brückengeländer in den Blick.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Der schwere Unfall eines Radfahrers, der vor rund einer Woche sieben Meter tief von der Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf gestürzt ist, lenkt den Blick auf eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2013. Diese schreibt an Brücken mit Radwegen eine Mindesthöhe von 1,30 Meter vor. Das Geländer an der betroffenen Theodor-Heuss-Brücke, so wurde kurz nach dem Unfall bekannt, ist jedoch lediglich 95 Zentimeter hoch.

Und in Neuss? Dort werden, so teilt die Stadt auf Nachfrage unserer Redaktion mit, grundsätzlich bei allen Brückensanierungen die Geländer überprüft und gegebenenfalls auf die aktuelle, der jeweiligen Verkehrsnutzung entsprechende Normhöhe gebracht. Als Beispiel nennt die Verwaltung die Brücke zum Parkplatz an der Stadthalle. Bei dieser Fuß-und Radwegbrücke sei bereits vor einigen Jahren eine Sanierung vorgenommen und das Geländer durch die Montage eines zusätzlichen Handlaufs auf 1,30 Meter Höhe gebracht worden. „Im Bereich des Friedrich-Ebert-Platzes wurde ebenfalls das Geländer im Verlauf des Radweges entlang des Gewässers im Rahmen einer Instandsetzung auf 1,30 Meter erhöht“, so die Stadt. Im vergangenen Sommer wurde darüber hinaus die Brücke am Bootshaus saniert – auch dort wurde das damals noch zu niedrige Geländer ausgetauscht.

In Düsseldorf, so wurde nach dem Unfall bekannt, sind die Geländer an rund 100 Brücken mit Radwegen noch zu niedrig. Dabei hatte die Stadtverwaltung fünf Jahre nach Inkrafttreten der EU-Richtlinie ein Konzept präsentiert. Das Ziel: 184 Brücken sollten bis 2029 ertüchtigt werden. Corona-bedingte Personalausfälle im zuständigen Amt und in den Ingenieurbüros hätten dort zwar zu Verzögerungen geführt. Es ist nach Angaben der Stadt Düsseldorf aber dennoch möglich, den kommunizierten Zeitplan einzuhalten.

In Neuss gibt es solch einen Plan nicht, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt – auch auf eine Übersicht mit Brücken, an denen in Bezug auf die Geländer-Höhe Handlungsbedrf herrscht, könne man nicht zurückgreifen.

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