Brücke am Verschiebebahnhof in Neuss "Spaghettiknoten" wird nach den Sommerferien Baustelle

Nordstadt · Die Brücke über den Verschiebebahnhof an der Fesserstraße ist ein Sanierungsfall. Das weiß man im Rathaus schon länger, doch nun können die Arbeiten nicht weiter aufgeschoben werden. Grund: der Rost.

 Weil die Entwässerungsanlagen undicht geworden sind, sickert Wasser in den Baukörper der Brücke am Verschiebebahnhof. Das zwingt zum Handeln.

Weil die Entwässerungsanlagen undicht geworden sind, sickert Wasser in den Baukörper der Brücke am Verschiebebahnhof. Das zwingt zum Handeln.

Foto: Christoph Kleinau

Die Brücke über den Verschiebebahnhof, im Volksmund auch „Spaghettiknoten“ oder „Unvollendete“ genannt, bedroht ein neuer Gegner – der Rost. Denn die Entwässerungsanlagen an den vielen Zu- und Abfahrten der zwischen 1970 und 1973 Brücke sind undicht geworden, sodass Niederschlagswasser in das Bauwerk eindringen kann und an dem im Beton verbauten Stahl nagt. „Wir müssen aktiv werden – oder abreißen“, beschreibt Gerd Eckers vom städtischen Tiefbaumanagement (TMN) die verbliebenen Optionen.

Die Behebung des Problems wird die Stadt rund 1,5 Millionen Euro kosten. Geld, das nur zum Teil da ist. Trotzdem sollen die auf etwa ein Jahr veranschlagten Bauarbeiten nach den Sommerferien angegangen werden. Damit wird zunächst aber nur ein weiterer Betrieb abgesichert. Ob die Sanierung, bei der die Leitungen mit einer Länge von gut 900 Metern aus dem Baukörper herausgelöst und an die Außenseite der Brückenbauteile verlegt werden, die Lebensdauer des Bauwerkes verlängert, ist damit nach Darstellung von Gerd Eckers nicht gesagt. Die Untersuchung der Spannbetonteile zur Beurteilung eines Gefährdungspotenzials durch Spannungsrisskorrosion laufen noch, eine grundhafte Betonsanierung ist nach Angaben des TMN mittel- bis langfristig wohl unumgänglich.

Dass der Zustand des Brückenbauwerks gerade auf der Seite der Düsseldorfer Straße, die ihm wegen sechs verschiedener Auf- und Abfahrtästen den Namen „Spaghettikonten“ einbrachte, schlecht ist, weiß man im Rathaus schon länger. Vor zwei Jahren wurde sie deshalb – unverzüglich – für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen gesperrt. Zudem folgte die Politik dem Vorschlag des TMN, die nördliche Fuß- und Radwegrampe auf der Düsseldorfer Seite abzureißen und die südliche mit Notstützen zu sichern.

Aufgefallen waren die Schäden bei einer Untersuchung aller 100 Brücken, für die das TMN verantwortlich ist. Ergebnis: Keine ist in einem schlechteren Zustand.

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