Schützenfest im Neusser Süden Allerheiligen feiert zum ersten Mal mit eigenem Tambourkorps

Neuss · Zum ersten Mal in der mehr als 110-jährigen Vereinsgeschichte hat die St.-Peter-Schützenbruderschaft seit diesem Sommer ein eigenes Tambourkorps in seinen Reihen. Das sind die Hintergründe.

Werden endlich gekrönt: Egon und Sabine Holz.

Werden endlich gekrönt: Egon und Sabine Holz.

Foto: St.-Peter-Schützenbruderschaft/Peter Pommeranz

„Freude zur Musik“ hat sich das 1. Regimentstambourkorps genannt, und die Freude  ist ungeteilt. „Wir haben nur Vorteile daraus“, versichert Brudermeister Karl Heinz Wollenhaupt.

Das sehen die meisten im Regiment so, denn sie stimmten vor kurzem einer Satzungsänderung zu, die Frauen die Mitgliedschaft in der Bruderschaft eröffnet. Wenn auch nur in musikführenden Korps, wie Wollenhaupt betont. „Eine Jägerin zum Beispiel wird es bei uns nicht geben.“

Die Öffnung des Vereins für Frauen war die Voraussetzung dafür, dass sich die Spielleute, die im Kern das Tambourkorps Delhoven bildeten, vom alten Verein lösten und  sich der Bruderschaft Allerheiligen anschlossen. Seine musikalische Visitenkarte hat der Musikzug schon an den Ehrenabenden im Ort abgegeben, nun wird mit Spannung der  nächste große Auftritt erwartet. Denn wenn er am Samstag (20.) gemeinsam mit dem Tambourkorps Viersen musizierend das „Freut Euch des Lebens“ durch den Ort trägt, ist das zugleich der Auftakt zum ersten Schützenfest seit 2019.

Seit damals darf sich Egon Holz Kronprinz nennen. Lange, wenn auch nicht so lange wie  der britische Prinz Charles, musste der Spieß des Grenadierzuges „Allerheilijer Junge“ auf seine Krönung warten, jetzt soll diese am Schützenfestsonntag – eingebettet in den Festgottesdienst in der Kapelle Allerheiligen – den ersten Höhepunkt des Tages setzen.

Mit Egon Holz, inzwischen 58 Jahre alt, trat vor drei Jahren noch Stefan Pesch von den Sappeuren an die Vogelstange – und unterlag mit dem 34. Schuss. Ob es am Montag (22.) ab 18 Uhr wieder zu einem Wettkampf kommt, ist offen. Eine Meldefrist gebe es in Allerheiligen nicht, sagt Wollenhaupt, doch nur einmal in der Vereinshistorie fand sich in dem heute 190 Köpfe zählenden Regiment kein Bewerber. Das war 2005.

Die neue Schützenmajestät wurde in Rosellerheide geboren und begann dort auch seine Schützenlaufbahn. Zur St.-Peter-Schützenbruderschaft kam Holz erst 2009. Als Gast. An der Seite des Königs, der im Alltag sein Geld als Karosseriebauer verdient, steht Ehefrau  Sabine. Der Krönungsball für beide am Dienstagabend  ist zugleich der Schlusspunkt des Schützenfestes.

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