Blindgänger in Neuss Fliegerbombe sorgt für Verkehrschaos
Neuss · Im Rheinpark ist eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Sie wurde durch Experten entschärft. Es mussten Straßen gesperrt werden. Auch das Rheinpark-Center und Höffner waren betroffen.
Ab spätestens 16 Uhr ging verkehrsmäßig kaum noch etwas. Da im Rheinpark eine fünf Zentner schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, rückte am Dienstagnachmittag der Kampfmittelräumdienst an, um die Bombe ab kurz vor 17 Uhr zu entschärfen. Dazu mussten die Straßen rund um das Rheinpark-Center sowie Möbel Höffner gesperrt werden. Die Folge: ein Verkehrsstau, der sich über die Kardinal-Frings-Brücke bis nach Düsseldorf zog. In die Gegenrichtung war für alle, die die Ausfahrt Neuss-Hafen nutzen wollten, viel Geduld gefragt. Um 17.20 Uhr war die Bombe entschärft. Danach entspannte sich die Verkehrssituation allmählich wieder.
Die Polizei hatte ab 15.45 Uhr gemeinsam mit dem Ordnungsamt und dem Amt für Verkehrsangelegenheiten viele Zufahrten gesperrt. Betroffen waren der Willy-Brandt-Ring, die Hammer Landstraße ab Langemarckstraße sowie die Floßhafenstraße. Auch der ÖPNV war betroffen. Ab 15.45 Uhr fuhr die Buslinie 842 der Stadtwerke nicht mehr zur Haltestelle „Rheinpark-Center“, sondern nur noch bis zur Haltestelle „Dehoga-Center“, auch die BVR-Linie 874 wurde umgeleitet. Für die Zug- und S-Bahnverbindungen S8 und die S11 zwischen Neuss und Düsseldorf hieß es während der Entschärfung: Stillstand.
Im Rheinpark-Center liefen bereits ab 14 Uhr die Vorbereitungen. Mit Durchsagen wurden die Kunden darüber informiert, dass sie das Einkaufscenter wegen des Bombenfunds in unmittelbarer Nachbarschaft entweder bis zu den Sperrungen verlassen mussten – oder dass sie gerne auch zum Bummeln und Shoppen bleiben konnten. Wegen der Entschärfung mussten sie dann allerdings damit rechnen, die Shopping-Mall bis in den späten Nachmittag nicht verlassen zu können. Center-Manager Anastasios Meliopoulos betonte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass man zudem das Sicherheitspersonal kurzfristig aufgestockt habe: „So können wir unsere Kunden auch an den Ein- und Ausgängen über die Situation informieren.“
Auch beim Nachbarn Möbel Höffner liefen ab etwa 14 Uhr schon erste Durchsagen mit Kundeninformationen. „Wir haben alle Abteilungsleiter gebrieft, danach haben sie an verschiedenen Stellen im Haus die Kunden über die aktuelle Lage informiert“, sagt Einrichtungsleiter Florian Dunkelmann. Nach der zwischenzeitlichen Schließung des Geschäftes entschlossen sich einige Kunden dazu, während der Entschärfung im Geschäft zu bleiben – wohl auch, um sich nicht ins Verkehrschaos stürzen zu müssen. „Da ging gar nichts mehr“, sagt Dunkelmann.
Bei den Gemeinnützigen Werkstätten (GWN) hätte ein früherer Termin für die Bombenentschärfung nach Überzeugung von Geschäftsführer Christoph Schnitzler größte Probleme verursacht. Denn nach Feierabend sind die meisten der behinderten Mitarbeiter aus der Betriebsstätte „An der Hammerbrücke“ auf einen Fahrdienst angewiesen, der nicht ad hoc umorganisiert werden kann. Trotzdem war die Herausforderung groß. Um 15.45 Uhr war offiziell Arbeitsende, um 16 Uhr, so hatte Schnitzler vorgegeben, musste das Haus menschenleer sein.
Die Bombenentschärfung verlief letztlich reibungslos. Bevor es losgehen konnte, musste der Zeitpunkt aber noch einmal verschoben werden, da noch Personen im Bereich der gesperrten Bereiche zu Fuß unterwegs waren. Letztlich fiel die Zeit der Entschärfung daher auch noch ein wenig mehr in den Berufsverkehr als ursprünglich gedacht. Das hatte, so das Ziel, eigentlich verhindert werden sollen.