„Rhythm and Soul“ aus Neuss Blimp im Anflug aufs Jubiläumsjahr der Schützen

Neuss · Seit fast 40 Jahren ist die Formation Blimp am Start. Auch nach Jahrzehnten geht ihre Musik erst ins Ohr und dann direkt ins Herz.

 Blimp beim Auftritt auf dem Freithof in Neuss (v.l.): Sänger Heiner Berkefeld, Gitarrist Philipp „Batman“ Dawo, Schlagzeuger Stefan Gesell, Pianist Walter „Pinky“ Steinhäuser, Michael Kalus am Bass und Johannes Lörper am Saxophon.

Blimp beim Auftritt auf dem Freithof in Neuss (v.l.): Sänger Heiner Berkefeld, Gitarrist Philipp „Batman“ Dawo, Schlagzeuger Stefan Gesell, Pianist Walter „Pinky“ Steinhäuser, Michael Kalus am Bass und Johannes Lörper am Saxophon.

Foto: Andreas Woitschützke

Wilson Pickett, Jimi Hendrix, James Brown und die Four Tops – sechs Neusser sorgen dafür, dass die Musik der Legenden des Soul, Blues und Rock lebendig bleibt: Seit fast 40 Jahren ist die Formation Blimp am Start. Wer die gute Idee hatte, beim jüngsten Neusser Feierabendmarkt vorbeizuschauen, konnte sich davon überzeugen, das Rhythm and Soul mit Blimp – auf dem Markt gesponsort vom Verkehrsverein Neuss – auch nach Jahrzehnten noch erst ins Ohr und dann direkt ins Herz geht, Musik so cool und ebenso emotional. Blimp, gegründet in den 80ern aus den Mitgliedern der Profigruppen Mama‘s Children und Lucky Bats, spielt die Klassiker sauber und doch individuell interpretiert: Blues und Soul, auf das Wesentliche reduziert, frei und auch mal jazzig oder rockig.

Nach verschiedenen personellen Wechseln ist die Musik der Neusser R&B-Formation um Sänger Heiner Berkefeld (75) heute aktueller als je zuvor. Wichtige musikalische Akzente kommen vom Pianisten und Blimp-Gründungsmitglied Walter „Pinky“ Steinhäuser (70), dem Gitarristen Philipp „Batman“ Dawo (61) sowie dem Saxophonisten Johannes Lörper (69). Sie prägen mit ihrer lockeren und jazzigen Art das Programm.

Fundament von Blimp ist die groovende Rhythmussektion: Bassist Michael Kalus (65), in Neuss vor allem als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Gründer der Beratungsgesellschaft KBHT bekannt, hat bereits in den 1970er und 1980er Jahren bei den überregional bekannten Neusser Gruppen Max und Mainpoint gespielt. Ein Neusser Urgestein am Schlagzeug und bekannt aus ungezählten Formationen, aber auch der Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landestheater, etwa beim Liederabend „Rio Reiser – wann, wenn nicht jetzt?“, ist Stefan Gesell. Gemeinsam bilden die beiden das rhythmisch-musikalische Fundament der Band.

Was Blimp wichtig ist: „Wir sind keine Oldie-Cover-Band, wir spielen Klassiker und interpretieren die Songs auch neu“, sagt „Pinky“ Steinhäuser. Die Auswahl der Stücke reicht von Soul-Klassikern bis hin zu harten und rockigen Versionen verschiedenster Interpreten und Standards sowie eigenen Kompositionen. Letztere gibt es seit Kurzem auch auf Nüsser Platt. Im kommenden Jahr, wenn der Neusser Bürger-Schützen-Verein sein 200-jähriges bestehen feiert, soll Blimp bei einer Jubiläumsveranstaltung spielen. Gedacht ist an ein Konzert in der Alten Post, voraussichtlich im Mai.

Das Konzert in schönster Club-Atmosphäre soll Bestandteil einer Reihe von Festveranstaltungen im Jubiläumsjahr sein, die nicht ausschließlich als typische Schützen-Events geplant werden. Da passt ein Gig von Blimp mit einer Mischung auf Klassikern und neuen Songs „op Platt“ bestens ins Konzept. Vielleicht gibt es eine Auswahl aus dem Repertoire bald auch bei Spotify zum Streamen, möglicherweise auch in kleiner Auflage als CD.

Ihren Namen hat die Band übrigens Sänger Heiner Berkefeld zu verdanken. Der USA-Fan war begeistert von Luftschiffen – Blimps – die in den Staaten vor allem bei großen Sportevents über den Arenen kreisen. Und so hebt Blimp noch heute regelmäßig in Neuss und Umgebung ab und sorgt für Begeisterung quer durch die Generationen. „Blues und Soul sterben nie“, sagt Michael Kalus. Selbst Rap und Hip-Hop hätten ihre Wurzeln im Blues, Jazz, Funk und Soul, das verbinde Alt und Jung. Was ist Blimp bei ihren Konzerten wichtig? „Das Publikum muss mitgehen, am besten tanzen“, sagt „Pinky“ Steinhäuser. Nur eines gehe gar nicht: „Wenn einer fragt: Habt ihr auch was von Westernhagen?“ Aber schlimmer geht natürlich immer. Stefan Gesell: „Am besten noch Helene Fischer..., dann ist Schluss.“

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