RLT Neuss startet in die neue Spielzeit „Black Rider“ hat im RLT Premiere
Neuss · Alexander May ist für die Regie an dem Musical nach Neuss zurückgekehrt. „The Black Rider“ von William S. Burroughs, Robert Wilson und Tom Waits bezeichnet er als „Herzensstück“.
Etwas Wehmut klingt schon durch, wenn Alexander May von seiner Rückkehr nach Neuss erzählt. Der Regisseur hat als Stellvertreter von Caroline Stolz noch vor Corona aus familiären Gründen das RLT verlassen müssen, seine geplante Arbeit „Shakespeare in Love“ musste gestrichen werden. „Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen“, sagt er nun, wo er mit dem „tollen Ensemble“ die Arbeit an „The Black Rider“ so gut wie beendet hat.
Das Musical von William S. Burroughs, Robert Wilson und Tom Waits sei ein „Herzenssstück“ von ihm, sagt er, der den Spielplan des RLT in der am Samstag startenden Saison mitgestaltet hat. Mit „einer strengen Corona-Fassung“ sei er nach Neuss gekommen, erzählt er weiter, war dann froh, dass es einige Lockerungen gab, die auf der Bühne das „Spiel sehr viel lebendiger“ gemacht hätten.
Auf rund 90 Minuten musste er das Stück eindampfen, hat ein wenig gestrichen, freut sich aber, dass die Band sechs Musiker (statt elf) umfasst und auf der Seitenbühne platziert wird. Dadurch gebe es zudem mehr Raum für Schauspieler.
Von der Ästhetik Robert Wilsons sich freizumachen, sei kein einfaches Unterfangen gewesen, aber er habe eine eigene Setzung gefunden: „Das Stück spielt heute, aber in einer Traumwelt steht die Frage: Wie weit ist der Mensch bereit zu gehen, wenn er etwas erreichen will?“
„Die verquaste Geschichte“ von Wilhelm, der sein Käthchen mit Hilfe einer teuflischen List bekommen kann, fußt auf der Oper „Der Freischütz“ und wird auch von May erzählt. Seine Fassung unterscheide sich aber von der Uraufführung 1990 vor allem in Sachen Zeit. „Damals war noch vieles anders.“ An Musik und Songs von Tom Waits habe sich nichts geändert.
Samstag, 12. September, 20 Uhr, 02131 296633
