Versammlung in Neuss Thyssenkrupp-Mitarbeiter in Sorge

Neuss · Am Standort Neuss kamen rund 60 Beschäftigte zusammen. Die Unternehmensabsicht bereitet Sorgen.

Die Beschäftigten von Thyssenkrupp Home Solutions sind am Freitagmittag am Standort Neuss zu einer Betriebsversammlung zusammengekommen. Hintergrund ist die offene Zukunft der Aufzugs und Fahrtreppensparte von Thyssenkrupp („Thyssenkrupp Elevator“), die bei den Beschäftigten große Sorgen auslöst.

Spekuliert wurde zuletzt darüber, ob die Aufzugssparte des Unternehmens entweder ganz oder teilweise verkauft wird, auch ein Börsengang ist im Gespräch. Im Falle eines Verkaufs werden sowohl Finanzinvestoren als auch direkte Konkurrenten als Interessenten genannt. An der Betriebsversammlung in Neuss beteiligten sich laut Daniel Mandl, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, rund 60 Beschäftigte. Bundesweit gab es laut IG Metall mehr als 20 solcher Betriebsversammlungen. Im Ringen um die Zukunft der Aufzugssparte von Thyssenkrupp fordert die IG Metall verlässliche Zusagen für die Mitarbeiter. Bei den laufenden Tarifverhandlungen gebe es noch große Differenzen beim Thema Sicherung von Standorten und Beschäftigung. Bei den Beschäftigten herrscht große Verunsicherung, zumal ständig neue Wasserstandsmeldungen über die Zukunft der Aufzugssparte die Runde machen und Thyssenkrupp Börsengang und Kaufangebote parallel prüft. „Niemand weiß heute, wer in Zukunft bei Elevator das Sagen hat“, betont Daniel Mandl. „Für uns Beschäftigte ist aber vor allem wichtig, dass die Arbeitsplätze gesichert werden und es keine Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und der Entgelte gibt.“ Daher fordere man gemeinsam mit der IG Metall „einen Tarifvertrag, der dies für alle möglichen Szenarien sicherstellt“.

Ralf Keller, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Düsseldorf-Neuss, stellt klar, dass für die Gewerkschaft eine Mehrheitsbeteiligung von Thyssenkrupp an der zukünftigen Thyssenkrupp Elevator AG die präferierte Variante ist. Gegen eine Zerschlagung von Elevator hingegen werde man sich mit aller Macht wehren. „Wir fordern von jedem Kaufinteressenten, dass er ein Zukunftskonzept vorlegt, das die Arbeitsplätze sichert“, betont Keller.

Im Moment sei die IG Metall in Essen mit der Arbeitgeberseite in Verhandlungen über einen Zukunftstarifvertrag. Insbesondere die Frage der Standort- und Beschäftigungssicherung sei aber strittig.

(abu)
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