Konzert in Neuss Hochwertige Musik im Hamtorkrug

Neuss · Betrayers of Babylon, Schwarzpaul und Fillie trafen sich zum Konzert.

 Die Band „Betrayers of Babylon“ hatte 2012 den Rockförderpreis der Stadt bekommen.   Archivfoto: Kaiser

Die Band „Betrayers of Babylon“ hatte 2012 den Rockförderpreis der Stadt bekommen. Archivfoto: Kaiser

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Zum Jahresende hat der Hamtorkrug – die holzgetäfelte Musikkneipe an der Büttger Straße – seinem Ruf noch einmal alle Ehre gemacht und eine Veranstaltung rausgehauen, die dem Prädikat „musikalisch wertvoll“ mehr als nur eine Bezeichnung verleiht. Denn mit den Neussern „Betrayers Of Babylon“, Rapper Fillie (zum ersten Mal mit Bandbegleitung) und der Dortmunder Formation Schearzpaul standen an einem Abend drei Acts auf der Bühne, die mit Modern Roots Raggae, Ska, HipHop, Dub und Rap über viele Stunden lang qualitativ hochwertigste musikalische Ware an die zahlreiche Kundschaft im nahezu ausverkauften Haus ablieferte.

Die beiden erstgenannten sind ehemalige Gewinner des hiesigen Rock-und Pop Förderpreises (jetzt heißt der Wettbewerb Sing City) und haben sich seitdem beeindruckend gut weiterentwickelt. „Einige von uns haben mittlerweile das Musikstudium abgeschlossen“, sagt Sänger Lukas Gaedtke von den Betrayers of Babylon vor dem Konzert, „und wir werden nächstes Jahr unser neues Album auf den Markt bringen. Unserer musikalischen Linie werden wir dabei übrigens treu bleiben.“

Was die Neusser Musiklandschaft angeht, stellen gerade die Betrayers für die Zukunft alle Weichen auf Erfolg, diese Band wird – da braucht es keinen Propheten – für die Quirinusstadt immer mehr ein künstlerisches Aushängeschild werden.

Shwarzpaul ist eine vierköpfige Offbeat-Wuchtbrumme aus dem Ruhrpott, die jeden Event in Sekundenschnelle einnehmen kann und eine Garantie für durchtanzte Kneipennächte darstellt. Lukas erzählt weiter: „Wir kennen uns, die Szene ist untereinander gut vernetzt. Und für einen Abend wie heute sind Schwarzpaul genau die Richtigen.“ Da hat er Recht, und selten hat es in dieser Menge so viele Künstler auf der Bühne des Hamtorkrug gegeben, die hochprofessionell sind und ganz genau wissen, wie es geht. Alle Protagonisten bedienen sich teils kritischer und intelligenter deutscher Texte, der erhobene Zeigefinger muss aber immer wieder dem zwinkernden Auge weichen.

Und die nun wirklich nicht unterdimensionierte Musikanlage wird immer wieder bis an die Leistungsgrenze gebracht. Basslinien im untersten Frequenzbereich wabern durch den Raum, es ist kaum möglich, sich der dichten Klangmasse zu entziehen. Das alles aber hilft hervorragend, die guten Vibes zu transportieren, und das Tanzbein steht einfach nicht still.

Das „Jahresendfreundetreffen“ wie Lukas Gaedt den irgendwie jamaikanischen Abend nennt, dauert bis lange nach Mitternacht, eine Wiederholung der Veranstaltung ist nur eine Frage der Zeit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort