Erster „Neusser Weihnachtscircus“ Manege frei auf dem Kirmesplatz

Neuss · Rund 350 Menschen kamen an Heiligabend zum ersten Neusser Weihnachtscircus der Familie Traber, der noch bis zum 9. Januar andauert. Für die Beteiligten ist es ein Nehmen und Geben.

 Ein Akrobatik-Moment zum Luft anhalten: Angeli Traber schwingt sich in strahlendem Weiß und ganz viel Glitzer in luftige Höhen.

Ein Akrobatik-Moment zum Luft anhalten: Angeli Traber schwingt sich in strahlendem Weiß und ganz viel Glitzer in luftige Höhen.

Foto: Andreas Woitschützke

In einer Zeit pandemiebedingter Einschränkungen klingt das „Manege frei“ im Zirkuszelt auf dem Kirmesplatz wie ein großes Aufatmen: Rund 350 Menschen kamen an Heiligabend zum ersten Neusser Weihnachtscircus der Familie Traber. Es waren vor allem Familien, die sich auf die Bescherung einstimmen ließen. Es war ein Geben und Nehmen, denn die Familie Traber brannte nach erzwungener Untätigkeit darauf, endlich wieder auftreten zu dürfen. Auch sie wurde mit der Möglichkeit, ihr Können zu präsentieren, reich beschert. Im Vorzelt ist eine Winterweihnachtswelt aufgebaut worden mit einer Krippe, Tausenden von Lichtern, Tannenbäumen und Buden, die die Atmosphäre eines kleinen Weihnachtsmarktes schaffen. Die beiden Zelte sind so gut beheizt, dass sich Besucher schnell von ihren Jacken und Mänteln trennen können.

„Manege frei – das Spiel beginnt“: Renaldo Traber tritt als Erster auf mit seinen Pferden und Ponys. Die stolzen Rösser, deren mächtige Körper nur knapp zwei Meter von den Besuchern in der Loge entfernt sind, und die Ponys verstehen sich erstaunlich gut. Groß und Klein funktionieren perfekt. Zum Gelingen des Zirkusnachmittags tragen aber auch einige Besucher bei. Sie werden gebeten, in die Manege zu kommen und niemand verweigert sein Mitwirken. Clown Spaghetti – was ist der Junge groß geworden seit den letzten Auftritten in der Zeit vor Corona – bittet die Zuschauer in die Manege. Mit roter Hose und roter Nase braucht er Helfer zum Seilspringen. Ein junger Vater schwingt das Seil nicht kräftig genug, er wird zu Liegestütz-Übungen verdonnert. Mit verbundenen Augen springt er wenig später immer noch im Takt des Seiles, obwohl es längst außerhalb seiner Reichweite liegt – das Publikum lacht sich schlapp.

Traum und Wirklichkeiten fließen zusammen, als ein großes weißes Bett in die Manege getragen wird. Angeli Traber schlüpft in die Rolle eines ganz normalen Mädchens, das den Wunsch hat, endlich einmal als Artistin hoch oben im Zirkuszelt auftreten zu können. Der Wunsch geht, wie könnte es zur Weihnachtszeit anders sein, in Erfüllung und während starke Männer an einem Seil ziehen, schwingt sie sich in strahlendem Weiß und ganz viel Glitzer in luftige Höhen.

Eine Zuschauerin bekommt in der Manege ein Baströckchen über ihre Jeans gezogen. Sie meistert die unverhoffte Rolle mit mit Bravour. Nach der Pause begeistern die Zwillingsbrüder Ron jr.  und Remo Traber (25) mit ihrer Jonglage. Das Publikum erlebt noch einmal die stolzen Pferde und die niedlichen Ponys. Sie sehen Artistik vom Feinsten und müssen über die intelligenten Hunde lachen, die mehr als nur Männchen machen. Was für die Qualität der Aufführung spricht: Die Kinder sind bis zur letzten Sekunde voll und ganz bei der Sache, schauen gebannt auf die Manege, wo es anfängt zu schneien, während Weihnachtsmänner sich dort tummeln. Für Ron Traber ist die kindliche Begeisterung nachvollziehbar: „Für Drei- bis Fünfjährige dürfte dies der erste Besuch in einem Zirkus gewesen sein.“

Der Neusser Weihnachts-Circus ist noch bis zum 9. Januar täglich um 16 Uhr zu sehen, es gilt derzeit 2G. Karten gibt es unter 01577444711-3 beziehungsweise -4.

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