Erhöhung in Neuss Beschwerden über Parkgebühren halten an - das sagt die Stadt

Neuss · Die Erhöhung der Parkgebühren in der Stadt Neuss sorgen seit Monaten für Gesprächsstoff. Während manch einer Verständnis für die Maßnahme aufbringen kann, ist bei manchen Bürgern das Gegenteil der Fall.

 Schilder im Stadtgebiet weisen auf die neuen Regelungen hin.

Schilder im Stadtgebiet weisen auf die neuen Regelungen hin.

Foto: Simon Janßen

Eine Neusserin hat den Weg über den Beschwerdeausschuss gesucht, um ihrem Ärger über die erhöhten Parkgebühren in der City Luft zu machen. „Bei mir kam es so an, als ob die Stadt Neuss die Einzelhändler, die die Pandemie überstanden haben, auch noch kaputt bekommen möchte“, heißt es in dem Schreiben. Tenor: Durch die erhöhten Gebühren nehme der Anreiz für einen Innenstadt-Besuch rapide ab. Auch der Umstieg auf den ÖPNV stelle nur eine wenig zufriedenstellende Alternative dar – weil dieser ebenfalls teuer und zudem wenig verlässlich sei.

Die Stadt erinnert in ihrer Stellungnahme an den Beschluss vom 24. Juni vergangenen Jahres, als derKostenpflichtiger Inhalt Rat die Parkgebühren im Zuge eines Parkraumbewirtschaftungskonzeptes festzurrte. Begründet wurde der Schritt unter anderem mit der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt, mit dem das Ziel verfolgt wird, bis 2035 die gesamtstädtische Klimaneutralität zu erreichen. Dies und auch die Ziele des Mobilitätsentwicklungskonzeptes plus eine nachhaltige Entwicklung der Innenstadt erforderten, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) bis 2035 um 50 Prozent zu Gunsten von Fuß-, Rad- und öffentlichem Nahverkehr reduziert wird.

Insbesondere die Förderung des Radverkehrs berge neben der Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs das größte Potenzial in Neuss. Neben einem gesamtstädtischen hierarchischen Radverkehrsnetz, eingebettet in einem regionalen Netz aus Radpendlerrouten und Radschnellwegen, stelle das sichere Abstellen von immer höherwertigen Rädern eine der wichtigsten Stellschrauben dar. Ein auf unterschiedliche Nutzergruppen abgestimmtes Angebot gelte es gesamtstädtisch herzustellen. Diese Ziele könnten jedoch nur erreicht werden, wenn eine Reduzierung der Verkehrsflächen für den MIV zu Gunsten von Fuß-, Rad- und öffentlichem Nahverkehr und eine nutzergerechte Verteilung der tatsächlichen Kosten für öffentliche Stellplatzflächen erfolgt.

Die Stadt erinnert in dem Zusammenhang unter anderem auch an die derzeit kostenlose Nutzung der Straßenbahn in der Neusser Innenstadt. Weitere Schritte zur Attraktivierung alternativer Angebote seien bereits sind in Umsetzung – oder teilweise von der Zusammenarbeit mit anderen Akteure abhängig.

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