Ein beliebtes Teilchen sind sie zwar ganzjährig, in der Karnevalssaison sind sie allerdings allgegenwärtig: Berliner. Auch in Neuss ist das Gebäck in all seinen Formen und Farben vertreten. Die klassische Variante mit Puderzucker und Beeren-Marmelade ist jedoch keinesfalls zu verachten. Während in der Corona-Zeit vielerorts Sonderversionen mit Impfstoffspritzen aus Zucker kursierten oder, wie in der Bäckerei Puppe, der Elf-Stück-Eimer durch eine Zwei-Berliner-Box mit Pappnase und Konfetti für zuhause ersetzt wurde, sieht das karnevalstypische Gebäck in diesem Jahr meist wieder aus wie gewohnt. Weniger vielfältig ist das Berliner-, Krapfen oder auch Pfannkuchen-Sortiment dadurch keineswegs. Fünf Berliner aus Innenstadt-Bäckereien im Test.

Marillen-Berliner

Das Exemplar der Bäckerei Puppe am Rheinischen Landestheater ist im Vergleich zu manch anderem Berliner vielleicht ein wenig kleiner geraten, überzeugt dafür jedoch mit einer besonders großzügig portionierten Füllung aus Aprikosenmarmelade. In beinahe jedem Berliner-Bissen steckt ein Klecks Aprikose und die dichte Konsistenz sowie die Glasur aus Zuckerguss und Schokoladenstreifen runden den Puppe-Kandidaten ab. Der Preis des Marillen-Berliners liegt bei 1,90 Euro.

Der Klassiker

Die Bäckerei Oebel am Markt setzt mit ihrem Kandidaten auf einen Klassiker: Puderzucker und Himbeer-Marmelade. Der besonders große Marmeladenklecks findet sich zwar nicht ganz im Zentrum des Berliners, aber das sei ihm verziehen – beim Karneval geht es in erster Linie nicht um Symmetrie und Ordnung. Der große und besonders saftige Oebel-Berliner kann mit der Neusser Innenstadt-Konkurrenz in jedem Fall mindestens mithalten, preislich liegt er bei 1,50 Euro.

Apfel-Berliner

Der einzige Berliner, der in seiner Form vom Traditionsmodell abweicht, findet sich in der Kamps-Filiale an der Oberstraße. Der Apfel-Berliner, der seine Form allem Anschein nach daher hat, dass sein Teig zu einem Flachen Band geformt und dann aufgerollt wurde, punktet vor allem durch die Verteilung seiner Füllung. Die Spiralform bedingt, dass die Apfel-Füllung gleichmäßig in jedem Bissen Berliner zu schmecken ist – dafür jedoch natürlich schwächer, als wenn man mitten in den Marmeladen-Kern eines klassischen Modells beißt. Die unkonventionelle Machart regt außerdem zum Denken an: Was macht einen Berliner eigentlich zum Berliner? Den Apfel-Berliner inklusive philosophischem Denkanstoß gibt es für 2,19 Euro.

Mit Marmeladenherz

Ein großes Marmeladenherz hat der klassische Puderzucker-Berliner von „Busch’s Dampfbäckerei & Café“ an der Niederstraße schon, allerdings muss man dieses in dem verhältnismäßig großen Gebäckstück erst einmal finden. Dennoch, der traditionellerweise mit Erdbeermarmelade bestückte Berliner kann sich insbesondere aufgrund seiner besonders fluffigen Konsistenz wirklich schmecken lassen. Neben dem Puderzucker-Berliner für 1,40 Euro findet sich in der Theke von „Busch’s“ auch eine Variante mit Eierlikör.

Schoko-Berliner

Der Schoko-Berliner aus dem Café und Bistro Lako am Hauptbahnhof ist ein Erlebnis für sich und hält vor allem, was er verspricht: Schokolade. Wie auch schon der Puppe-Berliner steht der relativ kleine Lako-Kandidat seinen größeren Konkurrenten durch seine Füllmenge in nichts nach. Die Schoko-Glasur und der Konsistenz-Kontrast durch kleine Smartie-Stücke als Topping machen den Berliner zum idealen Karnevals-Happen für jeden Schoko-Fan. Wer sich nicht als solchen bezeichnen würde, findet bei Lako auch ein Vanille-Modell und eine Puderzucker-Variante. Der Preis für den Schoko-Berliner liegt bei 1,90 Euro.

Insgesamt sind alle Innenstadt-Bäckereien in Neuss mit ihrer Auswahl an Berlinern bestens auf die Karnevalstage vorbereitet. Was die konkrete Berliner-Variation angeht, kommt es letzten Endes auf die persönliche Vorliebe an, zumal in diesem Test bei weitem nicht die gesamte Bandbreite der Neusser Bäckereien aufgezeigt ist. Wer lieber beim Klassiker bleiben möchte, findet diesen in jeder der genannten Filialen.