Neues Geschäft Neuss bekommt seinen ersten „Unverpackt“-Laden

Neuss · In den Nachbarstädten Düsseldorf und Kaarst gibt es sie bereits – ab Juni soll es auch in Neuss so weit sein. Dann wird am Glockhammer 17 in der Innenstadt der erste „Unverpackt“-Laden eröffnen.

 Ramona Koch eröffnet mit ihrem Mann Viktor im Juni einen „Unverpackt“-Laden in der Neusser Innenstadt, Am Glockhammer.

Ramona Koch eröffnet mit ihrem Mann Viktor im Juni einen „Unverpackt“-Laden in der Neusser Innenstadt, Am Glockhammer.

Foto: Viktor Koch

Ein Konzept, mit dem der aktuelle Zeitgeist rund um Klimawandel-Diskussionen und Nachhaltigkeits-Debatten aufgegriffen wird. Denn das Sortiment wird lose – also frei von Verpackungen – angeboten. Und so funktioniert’s: Kunden bringen sich für den Transport einfach eigene Behälter wie Beutel, Gläser oder Dosen mit oder kaufen sie vor Ort. Der erste Schritt im Ladenlokal ist das Abwiegen der Behälter auf der Kundenwaage. Das angezeigte Leergewicht des Behälters wird darauf notiert. Danach kann es losgehen: Kunden füllen zunächst die gewünschte Menge eines Produkts ab, an der Kasse wird nur das Produktgewicht berechnet und bezahlt. Neben Lebensmitteln sollen in Neuss auch Wasch- und Reinigungsmittel, Hygiene- und weitere „Zero Waste“-Produkte angeboten werden. Hinter dem ersten „Unverpackt“-Laden in der Quirinusstadt stecken Ramona und Viktor Koch – ein junges, motiviertes Ehepaar. „Dass ich mich mal selbstständig mache, war für mich vor drei Jahren noch unvorstellbar, doch das Konzept von Unverpackt-Läden hat mich begeistert“, sagt die 33 Jahre alte Ramona Koch.

Nach dem Diplom im Bereich Ökotrophologie arbeitete sie in verschiedenen Führungspositionen – zuerst für einen Bio-Großhändler, danach für einen großen deutschen Lebensmittelhandelskonzern im Qualitätsmanagement für Obst und Gemüse. Nun wagt sie den Schritt in die Unabhängigkeit – nach mehreren Schulungen und einer erfolgreichen Standort-Suche. Ihr Mann Viktor wird jedoch weiterhin im Forschungszentrum Jülich tätig sein, allerdings mit reduzierter Arbeitszeit. Für den Standort am Glockhammer in ihrer Heimatstadt Neuss entschieden sich die beiden aus mehreren Gründen. „In der Nähe gibt es Parkplätze, eine gute Anbindung des Öffentlichen Nahverkehrs und zudem ist der Bereich hochfrequentiert“, sagt Viktor Koch. 73 Prozent des weltweiten Mülls an Stränden besteht aus Plastik: egal ob Zigarettenfilter, Flaschen oder Tüten. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2017 mehr als 14 Millionen Tonnen Plastik produziert. Um solche erschreckenden Zahlen zu verringern, will das Ehepaar mit seinem Laden in Neuss einen kleinen Beitrag leisten.

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