Neuss Neuss baut Neues

Neuss · Aus Pflicht wird Kür. Hundert Jahre alte Kanäle müssen saniert werden. Darum wird der Hauptstraßenzug ab dem 2. Januar zur Großbaustelle. Einmal in Fahrt, geben die Bauarbeiter der Einkaufsmeile ein neues Outfit.

 Fotomontage des geplanten Straßenzuges.

Fotomontage des geplanten Straßenzuges.

Foto: NGZ

Neuss Über den Hauptstraßenzug, Fußgängerzone und Lebensader in einem, eilen täglich mehr als 30 000 Menschen. Jetzt wird er zur Großbaustelle. Dort, wo ansonsten Besucher bummeln, geben für elf Monate die Bagger den Takt an. Der Start für das Mammutprojekt erfolgt am 2. Januar.

Neuss: Neuss baut Neues
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Für über 20 Millionen Euro baut die Stadt das Rückgrat ihrer City um. Der Grund: Die hundert Jahre alten Kanalrohre sind marode und müssen auf einer Länge von 1042 Metern saniert werden, ebenso müssen die abgefahrenen Straßenbahn-Gleise erneuert werden.

Die von der Technik diktierte Pflicht wollen die Planer zur städtebaulichen Kür nutzen. Ziel ist eine attraktivere Einkaufsmeile. Den Weg macht die Straßenbahn frei, die fortan zwischen Haltestelle Niedertor und Markt nur noch einspurig rollen wird.

"Damit bekommen die Passanten mehr Platz zum Flanieren", sagt Rathaus-Sprecher Michael Kloppenburg. Neue Bodenbelege und Laternen geben dem Straßenraum ein neues Outfit.

Eine vom Rat beauftragte Arbeitsgemeinschaft aus Stadtwerken Neuss (SWN) und Stadtentwässerung soll durch reibungslose Abstimmung unter den Beteiligten die Bauzeit halbieren. Das betont auch SWN-Geschäftsführer Heinz Runde: "Normal würde die Maßnahme zwei Jahre in Anspruch nehmen." In Neuss soll alles schneller gehen.

Wenn Ende November das Weihnachtsgeschäft 2008 beginnt, soll der Hauptstraßenzug im neuen Glanz erstrahlen. Das Projekt wird vom Architekten und Stadtbauer Vilbert Oedinger gesteuert, der in Diensten des Duisburger Büros von DU Diederichs steht.

Um die kurze Bauzeit zu realisieren, wird das Projekt in zwei Schichten vorangetrieben - Arbeitszeiten von 6 bis 22 Uhr sind möglich, insbesondere im Frühjahr und Sommer, um das Tageslicht optimal zu nutzen.

Es werden vier Baustellen (in Höhe Einmündung Hamtorwall, Sebastianusstraße, Peter-Wilhelm-Kallen-Straße und vor dem Rheinischen Landestheater) von zirka dreißig Metern Länge eingerichtet, die sich "gleitend" aufeinander zu bewegen.

Die Baugruben werden nach Abschluss der Arbeit provisorisch geschlossen. Ende August sollen die Schützen dann auf gewohnten Wegen ziehen können. Ab Anfang September werden dann die Schienen verlegt und die Straßenoberfläche neugestaltet.

Während der gesamten elfmonatigen Bauphase quert die Straßenbahn die Innenstadt nicht. Ab 2. Januar wendet die Linie 709 an der Stadthalle. Die Busse erhalten neue Routen, Autofahrer müssen Umleitungen fahren. Knackpunkt wird die Bahnhofskreuzung: Auf der Gielenstraße wird für die Linksabbieger die Zufahrt zur Nordstadt gesperrt.

(NGZ)
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