Warten auf Fördermittel Baustart für den Radschnellweg

Neuss · Während Monheim im Frühjahr mit der „Fahrrad-Autobahn“ loslegen möchte, wartet Neuss noch auf die Bewilligung der Fördermittel.

 Auf dem Radschnellweg sollen Radfahrer ungestört und zügig vorankommen.

Auf dem Radschnellweg sollen Radfahrer ungestört und zügig vorankommen.

Foto: dpa/Swen Pförtner/dpa

Der Radschnellweg, der von Neuss kommend über den Düsseldorfer Süden über eine Länge von rund 31 Kilometer bis nach Langenfeld und Monheim führen soll, wird in zwei ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten entstehen. Wobei nicht nur der Düsseldorfer, sondern auch der Neusser Teil klar hinterherhinkt.

Bereits im Frühjahr will die Stadt Monheim mit dem Bau des ersten Abschnitts des Radschnellweges beginnen. Startpunkt ist im Norden. Diese Strecke ist 1,6 Kilometer lang und soll 2020 fertig sein. Insgesamt soll der Radschnellweg in Monheim sechs Kilometer lang werden. Die Kosten des nördlichen Abschnitts werden von der Monheimer Verwaltung auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die Mittel sind im Haushalt eingeplant. Die Gesamtstrecke von Neuss beträgt rund 31 Kilometer. Weil es der Stadt Monheim nicht schnell genug geht, baut sie ohne ihre Nachbarn selber.

Eine Machbarkeitsstudie ist inzwischen fertig. „Super, dass es jetzt schon losgeht“, hört man aus dem zuständigen Planungsbüro Via, das die Studie erstellte. Ein wichtiger Partner der weiteren Umsetzung ist Straßen.NRW. Für die Planung, Umsetzung und Finanzierung von anbaufreien Abschnitten ist der Landesbetrieb zuständig. Die restlichen Abschnitte planen und bauen die beteiligten Kommunen mit Zuwendungen des Landes NRW. Die Gesamtkosten des Projektes sollen sich auf 55,9 Millionen Euro belaufen. Wie Stadtsprecher Tobias Spange auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte, beträgt der Neusser Anteil, also das, was auf Neusser Stadtgebiet zu verbauen ist, 10,4 Millionen Euro. „Wir gehen davon aus, dass diese Summe für Planung und Bau zu 80 Prozent vom Land gefördert wird“, sagt Spange. Der Bewilligungsbescheid liege aber noch nicht vor. Warum es Neuss den Kollegen in Monheim nicht gleichmacht und sofort loslegt, erklärt Spange mit dem erhöhten Aufwand, der auf die Stadt Neuss im Vergleich zu Monheim zukomme. So müsse für die Realisierung des Radschnellweges unter anderem eine Brücke über den Willy-Brandt-Ring gebaut werden. Dabei steht noch gar nicht fest, ob die „Fahrrad-Autobahn“ tatsächlich gebaut werden kann. Denn laut Tobias Spange stehe Anfang des nächsten Jahres zunächst eine „frühzeitige Umweltprüfung“ an, bei der es unter anderem um das Thema Artenschutz geht.

Derzeit bereitet Straßen NRW nach Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium die Beauftragung eines sogenannten Linienbestimmungs-Verfahrens vor, das an ein Ingenieur-Büro vergeben werden soll. Das Ergebnis wird im Frühjahr 2019 erwartet und ist laut dem Amt für Verkehrsmanagement Monheim die Grundlage für die Festlegung der Trasse.

Die von der Agentur Via vorgeschlagene Trassenführung der Radschnellverbindung in Neuss stellt eine direkte Verbindung zwischen Stadtkern und Josef-Kardinal-Frings-Brücke dar.

Die Trasse könne dabei mit schon bestehenden Verkehrsachsen gebündelt werden, so dass der Eingriff in Natur und Landschaft gering bleibe. Der Schnellweg soll eine Nutzung des Fahrrads attraktiver machen.

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