Maßnahmen in Neuss Bauarbeiten für zwei neue Regenklärbecken beginnen

Neuss · Für die Einzugsgebiete Erprather Straße in Reuschenberg und Weckhoven entstehen zwei neue Regenklärbecken. Unter Berücksichtigung der Witterung sollen die Neubauarbeiten dafür voraussichtlich am Montag, 14. Februar, beginnen.

 Neuss erhält weitere Regenrückhaltebecken.

Neuss erhält weitere Regenrückhaltebecken.

Foto: Infrastruktur Neuss

Bereits vor Start werden ab Mittwoch, 9. Februar, Kampfmittelsondierungen durchgeführt, wie die Stadtwerke Neuss mitteilen. Grund für die Baumaßnahmen sei die dringend notwendige Einhaltung des Umweltschutzes, die die aktuelle Fassung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) vorgibt.

Die neuen Anlagen werden jeweils den bestehenden Regenwasserausläufen in die Erft vorgeschaltet und dienen damit künftig der Reinigung von behandlungsbedürftigem Regenwasser aus dem jeweiligen Einzugsgebiet. „Insgesamt werden für diese Baumaßnahme circa 800 Quadratmeter Wald- beziehungsweise Strauchfläche in Anspruch genommen“, so Jürgen Scheer, Pressesprecher der Stadtwerke Neuss. „Davon etwa 200 Quadratmeter dauerhaft, die anderen circa 600 Quadratmeter temporär für die Dauer der Baumaßnahme. Für die dauerhaft gerodete Fläche von circa 200 Quadratmeter wird an anderer Stelle im Neusser Stadtgebiet eine Fläche von rund 300 Quadratmeter wiederaufgeforstet.“

Der Verkehr zwischen Weckhoven und Reuschenberg soll für die Dauer der Arbeiten an der Baustelle vorbeigeführt werden. Die Grundstücke im Bereich der Erprather Straße 122  bis 134 sollen jederzeit fußläufig zu erreichen sein. Soweit möglich werde außerhalb der Arbeitszeit eine provisorische Zufahrt in diesem Bereich gewährleistet.

Im Stadtgebiet Neuss gibt es bereits eine Vielzahl dieser sogenannten Niederschlagswasser-Behandlungsanlagen. Häufig sind diese im Erdreich verbaut und daher im Stadtbild nicht zu erkennen. Beispiele hierfür sind die Regenklärbecken Eintrachtstraße und Nierenhofstraße. Dort wird das Niederschlagswasser aus den Stadtteilen Neusser-Furth beziehungsweise Reuschenberg gereinigt, indem der erste ankommende Spülstoß bei einsetzendem Regen über eine Pumpe dem Schmutzwasserkanal zugeführt wird. Dieser wird dann weiter zur Kläranlage transportiert und dort behandelt. Der erste Spülstoß ist vor allem durch sich absetzende Grobstoffe, Schwimmstoffe und Reifenabrieb verunreinigt, so die Stadtwerke. Das darüber hinaus anfallende Niederschlagswasser könne dem Gewässer schadlos zugeführt werden.

„Andere Anlagen sind in die planerische Gestaltung der Umgebung integriert“, so Scheer. Da das gereinigte Regenwasser am Konrad-Adenauer-Ring nur gedrosselt an den Nordkanal abgegeben werden könne, sei dort noch ein offenes Regenrückhaltebecken angeordnet. Dort sei über die Jahre ein Biotop mit Flora und Fauna entstanden. Der Bereich der Regenklärung sei eingezäunt und eingegrünt und kaum noch zu erkennen. Auch weitere Regenklärbecken in Neuss seien bereits in Planung.

An der Erftstraße in der Neusser Innenstadt sowie am Glehner Weg sollen in den kommenden Jahren zwei unterirdische Betonbecken entstehen. Für den Stadtteil Rosellen ist der Bau eines Retentionsbodenfilterbeckens geplant. Dessen Besonderheit ist, dass dort das Regenwasser über eine mit Schilf bewachsene Fläche von rund 1700 Quadratmeter auf natürliche Weise gereinigt wird.

(NGZ)
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