Neusser Orden Augustinerinnen ziehen sich zurück

Neuss · Orden gibt die Leitung von Hospiz und Altenheim an St.-Augustinus-Kliniken ab.

 Generaloberin Schwester Praxedis.

Generaloberin Schwester Praxedis.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)/Woitschützke

Die Neusser Augustinerinnen ziehen sich endgültig aus allen operativen Aufgaben zurück. Zum Jahresende will die von Johanna Etienne vor gut 160 Jahren gegründete Genossenschaft der barmherzigen Schwestern auch die Verantwortung für das Altenheim im Kloster Immaculata, dem Mutterhaus des Ordens, und das benachbarte Hospiz der Gemeinschaft abgeben.

Beide Einrichtungen sollen in eine neue Gesellschaft überführt werden, die der Orden mit den  Neusser St.-Augustinus-Kliniken gründen will. Die betriebliche Führung wird die gemeinnützige GmbH übernehmen, die Schwestern bleiben aber als Mitgesellschafter mit in der Verantwortung. Mit einem solchen Plan, teilten der Orden und die St.-Augustinus-Klinken am Freitag mit, solle langfristig das Bestehen des Altenheims Immaculata mit seinen 80 Plätzen und das Augustinus-Hospiz, das Platz für zehn Gäste bietet, für die Neusser gesichert werden. „In der neuen gemeinnützigen Tochtergesellschaft geht es uns nicht darum, die maximale Rendite herzustellen, sondern die Bedürfnisse der Ordensschwestern mit dem Bedarf der Menschen, die sich uns anvertrauen, gut abzugleichen. Wir wollen zukunftsfähig sein und Gutes tun – fachlich und menschlich“, unterstreicht Paul Neuhäuser, Vorsitzender der Gesamtgeschäftsführung der St.-Augustinus-Kliniken. Regulatorische Anforderungen, wachsender Fachkräftemangel, eine zunehmende Digitalisierung der Berufswelt und auch die Bedürfnisse einer immer älter werdenden Gesellschaft hatten die Ordensverantwortlichen um Generaloberin Schwester Praxedis dazu gebracht, über die Verantwortung für beide Werke nachzudenken.

2002 hatte der Orden einen Prozess eingeleitet, der den Fortbestand der Einrichtungen und Dienste für die Zeit sichern sollte, in der der Orden sie aus eigener Kraft nicht mehr tragen kann. So wurde die Stiftung Cor Unum gegründet, in der etwa das Johanna-Etienne-Krankenhaus oder das St.-Josef-Krankenhaus aufgingen. 2004 wurden die Einrichtungen von der Stiftung auf die Tochtergesellschaft, die St.-Augustinus-Kliniken, übertragen – bis auf Hospiz und Altenheim.

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