Abschiedsempfang in Neuss Auf bald! Ein Abend für Ludger Baten
Neuss · Mit einem „blauen NGZ-Sofa spezial“ hat unsere Zeitung Chefreporter Ludger Baten in den Ruhestand verabschiedet. Ein Heimatabend mit Freunden, Weggefährten und Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
In ungewohnter Rolle, nicht als Frager, sondern als Befragter nahm Ludger Baten gestern Abend auf „seinem“ blauen Sofa Platz. Der Anlass: Der Chefreporter der NGZ wechselt in den Ruhestand. Weit über 100 Gäste sagten in der Neusser Bürgergesellschaft nicht Adieu, sondern ein herzliches „Auf bald!“. Horst Thoren, stellvertretender Chefredakteur unserer Zeitung, diskutierte aus diesem Anlass mit Ludger Baten über ein Thema, das den Journalisten, der 1977, kurz vor seinem 23. Geburtstag, als Redakteur von Bocholt nach Neuss zur NGZ kam, sein (Berufs-)Leben lang begleitet hat: Heimat.
Der Begriff erlebt eine Renaissance in der globalisierten Welt. Die Frage, wo man zu Hause ist, wo die Wurzeln der eigenen Identität liegen, wird immer wichtiger. Für Thoren und Baten gehören Heimat und Weltoffenheit zusammen: „Heimat und Akzeptanz der globalisierten Welt schließen sich nicht aus; wer seine Heimat liebt, kann sehr wohl auch die weite Welt lieben.“ Ludger Baten mit seiner Begeisterung für China und seinem Engagement für die Deutsch-Chinesische Gesellschaft vertritt diese Haltung nicht nur, er lebt sie auch. „Positive Heimatgefühle integrieren und schließen niemanden aus. Heimat ist kein Vorwand für Diskriminierung“, betonte Thoren. Im Gegenteil: Brauchtum und Vereinsleben seien – längst befreit vom Vorurteil der „Piefigkeit“ – inzwischen rundum akzeptiert als wichtige, stabilisierende Pfeiler des Gemeinwesens.
Gesellschaftliche Verantwortung für die Stadt und ihre Menschen machte gestern auch Johann-Andreas Werhahn, Präsident der historisch eng mit der Neuß-Grevenbroicher Zeitung verbundenen Bürgergesellschaft zu Neuss, zum Thema: In einer Laudatio charakterisierte er Ludger Baten als wertkonservativ im besten Sinne, als liberal im rheinischen Sinne des „leben und leben lassen“ und sozial im Sinne der persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortung für den Nächsten.
„In Zeiten, in denen die Schlagwörter ,Fake-News’ und ;Lügenpresse’ die Runde machen, geht es vor allem um Vertrauen. Um Vertrauen, das wachsen muss und das zuweilen sehr fragil sein kann“, so Werhahn. Ludger Baten sei eine journalistische Persönlichkeit, die über Jahrzehnte solches Vertrauen aufgebaut und immer wieder bestätigt habe: „Dies ist sein wichtigstes Kapital. Dies ist auch das Kapital der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.“