Bürgermonitor Neuss Anwohner beklagen weiter Parksituation

Nordstadt · Es ist ein Dauerthema und beschäftigt die Anwohner der meisten Nebenstraßen des Johanna-Etienne-Krankenhauses immer wieder aufs Neue – das „Fremdparken“ von Besuchern oder Angestellten der Einrichtung – trotz Parkhaus.

 Die Leo-Wenke-Straße ist eine schmale Anliegerstraße. Doch auf der Suche nach einem kostenlosen Parkplatz werden dort auch Krankenhausbesucher oder -angestellte fündig.

Die Leo-Wenke-Straße ist eine schmale Anliegerstraße. Doch auf der Suche nach einem kostenlosen Parkplatz werden dort auch Krankenhausbesucher oder -angestellte fündig.

Foto: Friederike Schneider

Das hat jetzt für Friederike Schneider das Fass zum Überlaufen gebracht. Als der Gärtner kam, um im Garten ihres Hauses an der Leo-Wenke-Straße Arbeiten zu erledigen, kam der mit seinem kleinen Transporter gar nicht erst bis zum Haus an der kleinen Stichstraße hinterm Johanna-Etienne-Krankenhaus. Der Grund: Autos standen im Weg, eben dort, wo sie eigentlich gar nicht stehen dürfen. „Das ist ein Problem, mit dem wir seit langem zu kämpfen haben“, sagt die Anwohnerin, und nicht nur sie. Auch ihre Nachbarn können oft nur noch den Kopf darüber schütteln, wie Autofahrer ihr Gefährt abstellen. Schon mehrmals, sagt Friederike Schneider, habe sie das Amt für Verkehrslenkung angerufen, um auf die Zustände aufmerksam zu machen. „Man hat mir auch versprochen, sich zu kümmern“, sagt sie. Doch geschehen sei in ihren Augen bis jetzt nichts.

Der Gärtner hat dann übrigens ein ganzes Stück weiter weg geparkt, was dazu führte, dass auch der Grünabfall über eine längere Strecke hin zu seinem Wagen transportiert und anschließend die Straße gesäubert werden musste. Was die Anwohner fast täglich ärgert, ist die Dreistigkeit, mit der die Fahrer es anscheinend durchaus hinnehmen, ein Hindernis für andere zu sein. Und sie fragen sich, warum sie ihre Autos nicht ins nahe gelegene Parkhaus am „Etienne“ fahren. Denn das, mittlerweile vier Jahre alt, war auch gebaut worden, um die Parksituation rund um das Krankenhaus zu entzerren – und es hat immer freie Plätze, wie Sprecherin Christina Jacke betont. Von den 347 Plätzen liege die Auslastung morgens lediglich bei 30, im Laufe des Nachmittags dann bei ungefähr 80 Prozent. Und für Mitarbeiter des Krankenhauses, die sich dort „einmieten“ möchten, gebe es einen Spezialtarif. Mittlerweile sind auch Parkhaus und Parkplatz am „Etienne“ so beschildert, dass klar wird, dass der Platz für Kurzparker, das Haus für Langzeitparker gedacht ist.

„Tagsüber wird hier auch in unübersichtlichen Kurven geparkt“, sagt ein Nachbar der Schneiders. Das sei gefährlich, weil dort auch viele Schüler mit dem Fahrrad unterwegs seien. „Nach dem Anruf von Frau Schneider sind Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort gewesen, in kurzer Zeit sogar sechs Mal“, sagt Stadtsprecherin Miriam Hartig. Dabei sei kein Verstoß festgestellt worden.

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