Forschungsvolontariat in Neuss Anatol-Nachlass wird auf der Museumsinsel Hombroich erforscht

Neuss · Werke aus Holz, Stahl und Stein, Zeichnungen, Fotos und Korrespondenzen: Anatol Herzfeld hat der Museumsinsel Hombroich einen umfangreichen Nachlass vermacht. Der soll nun von einer Volontärin erforscht werden.

  Anatol Herzfeld hat der Museumsinsel Hombroich einen umfangreichen Nachlass vermacht.

Anatol Herzfeld hat der Museumsinsel Hombroich einen umfangreichen Nachlass vermacht.

Foto: Helga Bittner (hbm)

Seit Beginn des Jahres wird das Team der Stiftung Insel Hombroich von einer Forschungsvolontärin unterstützt: Sie wird sich hauptsächlich um die Aufarbeitung des Nachlasses des Malers und Bildhauers Anatol Herzfeld kümmern.

All das gehört zu dem Programm Forschungsvolontariat, das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit insgesamt rund 2,1 Millionen Euro finanziert wird. Die Museumsinsel Hombroich ist eines von 26 Museen, das nun bei der Bereitstellung des Forschungsvolontariats unterstützt wird. Koordiniert wird das Projekt von der Heinrich-Heine-Universtität – sie bietet ein wissenschaftliches Begleitprogramm, das den Volontierenden die Teilnahme an Diskursen ermöglicht.

Im Januar hat nun die 28-jährige Jana Crone das Volontariat begonnen. Beworben habe sie sich, um die theoretischen Erkenntnisse aus dem Studium der Kunstgeschichte, Kulturmanagement und Anglistik mit praktischen Erfahrungen zu ergänzen. Auch habe sie der Forschungsschwerpunkt, der auf dem Nachlass des Künstlers Anatol liegt, angesprochen. „Diese Ausrichtung ist sehr besonders, da der Raum für eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Person und dem künstlerischen Schaffen eröffnet wird“, sagt sie. Dafür muss sie zunächst den vielseitigen Bestand von Anatol sichten und kunstwissenschaftlich auswerten. Für die Stiftung ist das Forschungsvolontariat ein Gewinn: Anatol habe die Geschichte Hombroichs entscheidend geprägt, ist er doch immerhin eine der Gründerfiguren. Seit Mitte der 80er Jahre hatte der Schüler von Joseph Beuys und dreimaliger Documenta-Teilnehmer sein Atelier auf der Insel, wo er bis zu seinem Tod fast täglich arbeitete und den Austausch mit den Museumsbesuchenden suchte. „Daher freut es uns umso mehr, dass wir nun die Möglichkeit haben, den Bestand vollständig zu erfassen, zu erforschen und die Ergebnisse in der einen oder anderen Form mit der Öffentlichkeit zu teilen“, heißt es von der Stiftung.

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