Neusser Kinderbuchautorin Ein Kinderbuch gegen Vermüllung im Wald

Die Themen Müllvermeidung und Naturschutz liegen Alina Gries am Herzen: Nun hat sie ein Kinderbuch veröffentlicht - es geht rund um den kleinen Waldbewohner Egon Eichhorn. Der macht seine ganz eigenen Erfahrungen mit dem Weggeworfenen der Menschen.

 Alina Gries liegt ihre Umwelt am Herzen, so kam der 30-Jährigen die Idee, ein eigenes Kinderbuch zu dem Thema zu schreiben.  Foto: ninagraphie

Alina Gries liegt ihre Umwelt am Herzen, so kam der 30-Jährigen die Idee, ein eigenes Kinderbuch zu dem Thema zu schreiben. Foto: ninagraphie

Foto: ninagraphie

Die Themen Müllvermeidung und Naturschutz liegen Alina Gries am Herzen: Die 30-Jährige beteiligt sich regelmäßig an Aufräumaktionen in Neuss oder in Düsseldorf, wo sie Germanistik und Informationswissenschaft studiert hat. Nun hat sie ein Kinderbuch zu ihrem Herzensthema veröffentlicht. „Es ist unglaublich, was die Menschen alles achtlos in die Natur werfen“, sagt die Neusserin, die „schon immer gerne geschrieben“ und die Story für „Egon Eichhorn und der wilde Müll im Wald“ bereits länger im Kopf hatte – ausgelöst durch die Beobachtung eines Jungen, der eine leere Chipstüte fallengelassen hatte und dessen Mutter sagte, er könne sie einfach liegen lassen.

Alina, die nach einem Redaktionsvolontariat inzwischen hauptberuflich als Online-Marketing-Manager arbeitet, überlegte, wie man Kinder für das so wichtige Thema Umweltschutz und Müllvermeidung erreichen und informieren kann und schuf das sympathische Tierchen mit der frechen Brille und seine Freunde: Egon sitzt in seinem Kobel mitten im Wald, der Herbst neigt sich langsam dem Ende entgegen und das kleine Eichhörnchen schmiedet Pläne für den Winter. Er beschließt, seine Freunde zu fragen und wendet sich zunächst an Wilma Waschbär. In kindgerechter Sprache folgen nun die Begegnungen mit Sören Spatz oder Ina Igel dem immer gleichen Muster: Die tierischen Freunde bieten einen weggeworfene am Herzen:n Gegenstand an und überlegen gemeinsam, was damit wohl zu tun sei – eignet sich die Glasflasche zum Durchschauen oder warum haben die „Zweibeiner“ sie im Wald für die Tiere zurückgelassen? Nebenbei erfährt die junge Zielgruppe auf diese Weise etwas über die Unterschiede von Winterstarre, -ruhe und -schlaf. Als der Winter kommt und Schnee den Boden des Waldes bedeckt, stellt Egon fest, dass überhaupt gar nichts der von den Menschen weggeworfenen Gegenstände geeignet ist, um durch den Winter zu kommen. Doch, denn es ist ja schließlich ein Kinderbuch, so die Autorin, es gibt ein glückliches Ende und die Botschaft, dass es auch Menschen gibt, die der Natur etwas zurückgeben und selbstverständlich ihren Müll entsprechend entsorgen, lässt nicht nur die Kinder bei den Lesungen aufatmen – auch für Egon, Ferdi Fisch oder Manfred Maulwurf ist der Winter gerettet.

Besonders beachtlich: Alinas Erstlingswerk mit den drolligen Illustrationen von Alina Spiekermann hat es soeben auf die Longlist für den diesjährigen SelfPublisher Buchpreis geschafft - inzwischen gibt es die dritte Auflage. Ein zweites Buch ist bereits in der Planung und soll im Herbst erscheinen: Dass eine Hummel die Hauptrolle spielt, verrät Alina schon vorab, und auch, dass es wieder ein „Umweltthema“ ist. „Ich möchte darstellen, wie wichtig Tiere und die Dienste, die sie leisten, für die Menschen sind. Wenn meine Hummel und andere Insekten in den vielen Steingärten keine Blumen mehr finden, werden auch die Zweibeiner, die Auswirkungen spüren.“

Die junge Zielgruppe macht bei Lesungen begeistert mit und Ausmalbilder, Steckbriefe der freundlichen Waldbewohner und gar eine Müllurkunde für eingesammelten Unrat bilden eine pädagogische Unterstützung und helfen den Kindern zu verstehen, dass Erwachsene auch einmal Unrecht haben können. Iris Wilcke

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