„Auf dem Berg“ in Neuss Ärger über fehlende Straßen-Schilder

Neuss · Anwohner der Straße „Auf dem Baum“ haben sich zum wiederholten Male an die Stadtverwaltungen in Neuss und Kaarst gewandt und Maßnahmen gegen „illegalen Verkehr“ in dem Bereich gefordert. Doch Hoffnung gibt es kaum.

 Die Straße „Auf dem Berg“ ist über mehrere Wege zu erreichen. Doch nicht alle sind für auswärtige Verkehrsteilnehmer „legal“.    Fotos (3): jasi

Die Straße „Auf dem Berg“ ist über mehrere Wege zu erreichen. Doch nicht alle sind für auswärtige Verkehrsteilnehmer „legal“. Fotos (3): jasi

Foto: Janßen/Simon Janßen

Die Anwohner der Straße „Auf dem Berg“ zwischen Neuss und Kaarst gehen hart mit beiden Stadtverwaltungen ins Gericht. Ihr Vorwurf: Seit acht Jahren reagiere man nicht auf ihre Beschwerden. Nun haben einige Anwohner, darunter Marcus Konietzny, dem Amt für Verkehrslenkung in Neuss einen ausführlichen Bericht mit Bildern und Lösungsvorschlägen vorgelegt – inklusive der Forderung, bis zum 19. Dezember schriftlich Stellung zu nehmen. Ebenso einen Zeitplan, bis wann welche Maßnahme umgesetzt werden kann.

Aber worüber regen sich die Anwohner überhaupt auf? Die Straße „Auf dem Berg“ geht von der Morgensternsheide in einen knapp drei Meter breiten Weg über, der nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist. Fahrradfahrer, Fußgänger und Reiter nutzen ihn ebenfalls. Diese Einschränkung werde allerdings von längst nicht allen Verkehrsteilnehmern ernst genommen. Das Problem: Der Weg wurde vor kurzem asphaltiert und sei somit noch „autofreundlicher geworden“. Die Folge: Nur die wenigsten halten sich an die vorgegebenen 30 Kilometer pro Stunde. „Vor wenigen Tagen ist hier einer mit 70 durchgerast“, so ein Anwohner am Mittwochmorgen.

Um das Problem einzudämmen, setzen sich die Anwohner vor allem für eine bessere Information ein. „Es gibt viele Kreuzungen, wo eine fehlende Beschilderung Fahrzeugführer animiert, diesen Weg zu benutzen“, heißt es in dem Bericht. Als Beispiel wird unter anderem eine T-Kreuzung am Schifferhof (auf Kaarster Stadtgebiet) genannt, wo Hinweise wie „Verbot der Durchfahrt“, „Nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Fahrräder frei“ oder „Tempo 30“ fehlen.

Nach Angaben der Stadt Neuss  ist eine nennenswerte Zahl des illegalen Verkehrs an dieser Stelle nicht messbar und bewege sich in der Größenordnung bis zu zehn Fahrzeuge am Tag. „Selbst in einer höheren Zahl wäre dieser Verkehr aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht derart zu beanstanden, dass die von Herrn Konietzny geforderten Maßnahmen gerechtfertigt wären“, sagt Pressereferentin Nicole Bungert. Darüber sei der Anwohner auch bereits mehrfach schriftlich, telefonisch und auch persönlich informiert worden. Zuletzt sei bei einer gemeinsamen Abstimmung zwischen der Stadt Kaarst, der Kreispolizeibehörde Neuss und der Stadt Neuss festgestellt worden, dass „keinerlei verkehrslenkende Maßnahmen erforderlich sind“, so Bungert.

Das Kaarster Ordnungsamt hat sich am Mittwoch die Situation nochmal angeschaut. „Grundsätzlich ist die Stadt Kaarst nicht für die Überwachung des fließenden Verkehrs zuständig. Das heißt, die Stadt kann auch nicht überprüfen, ob es sich um Anliegerverkehr auf den Wirtschaftswegen rund um die Morgensternsheide auf Kaarster Stadtgebiet handelt“, sagt Stadtsprecher Peter Böttner. Die Beschilderung entspreche jedoch der Straßenverkehrsordnung und berücksichtige, dass sich entlang der Wirtschaftswege auch Hofanlagen und Wohnhäuser befinden, die durch die Anlieger angesteuert werden müssen. Zudem befänden sich zwischen Büttgen und der Morgensternsheide mehrere Hofläden und Reiterhöfe, die von Besuchern und Kunden erreicht werden müssen.

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